Info für Landwirte | September 2024
In dieser Ausgabe informieren wir Sie über folgende Themen:
Mit einem eindringlichen Appell haben Westfleisch-Vorstand Michael Schulze Kalthoff, WLV-Präsident Hubertus Beringmeier und Bernhard Walgern, Leiter Geschäftsfeld Schwein bei Agravis, die Landwirte zu besonderer Achtsamkeit in Sachen Afrikanischer Schweinepest aufgerufen.
Die ASP rückt näher an Westfalen heran, sie ist mittlerweile in Rheinland-Pfalz und Hessen angekommen. Zwar ist die Krankheit für den Menschen ungefährlich, weil nicht auf ihn übertragbar. Doch anders ist die Situation bei den Schweinen: das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) zählte Mitte September 10 ASP-Krankheitsausbrüche bei Hausschweinen und 393 Fälle bei Wildschweinen. Deren Zahl ist in den vergangenen Wochen immer weiter gestiegen.
Daher appellieren die Verantwortlichen von Westfleisch, WLV und Agravis an die Schweinehalter, große Vorsicht walten zu lassen und die Biosicherheit auf den Betrieben zu überprüfen und gegebenenfalls hochzuschrauben. Angesichts des aktuellen ASP-Seuchenverlaufes in Europa, so das FLI, sei insbesondere die Jägerschaft aufgefordert, ein vermehrtes Auftreten von Fallwild (Schwarzwild) der zuständigen Behörde zu melden und geeignete Proben amtlich abklären zu lassen. Viele Landwirte sind zugleich Jäger – sie sollten nach Möglichkeit nicht an Schwarzwildjagden teilnehmen.
Michael Schulze Kalthoff betont: „Halten Sie die Biosicherheitsmaßnahmen strikt und ausnahmslos ein – das ist der beste Schutz, um das Risiko eines Eintrags in die Bestände zu minimieren. Schon eine kleine Nachlässigkeit kann verheerende Folgen haben – sei es ein defektes Zaunelement, das offen stehende Tor, das Auslassen der Hygieneschleuse oder das Verfüttern von Speiseresten.” Bei Futterlieferungen sei eine klare Trennung der Schwarz-Weiß-Bereiche, eine risikofreie Wegführung für Lkw sowie die Hinterlegung von Lieferscheinen, Rückstellmuster und Staubsack unabdingbar, ergänzt Bernhard Walgern für den Futtermittelhersteller Agravis.
Ein Seuchenausbruch hätte nicht nur fatale Folgen für den eigenen Betrieb, sondern auch für die Nachbarbetriebe und die gesamte Lieferkette. Vermarktungsengpässe wären nicht zu verhindern, sie würden sich unmittelbar auch auf das Tierwohl in den Ställen auswirken. Ganz abgesehen davon ist der potenzielle wirtschaftliche Schaden kaum abzuschätzen.
Ohne das Zusammenwirken von Erzeugern, Futtermittellieferanten, Tierärzten und Vermarktern ist die Bekämpfung der ASP nicht zu stemmen. WLV-Präsident Hubertus Beringmeier mahnt, alles Machbare zu tun, um der Seuche Einhalt zu bieten. Das gelte ohne Ausnahme für große wie kleine Betriebe – die Spielregeln seien für alle gleich. Er empfiehlt, das Thema mit Mitarbeitenden auf dem Betrieb immer wieder anzusprechen und für die Problematik zu sensibilisieren.
Lernen von den Besten: Das ist das Ziel verschiedener Exkursionen, die Westfleisch in Sachen „Upgrade Haltungsstufe” anbietet. Anfang September trafen sich dazu mehr als 20 Teilnehmende auf dem Betrieb Muth-Köhne in Ebbinghof, allesamt Experten in Sachen REWE-Strohwohl-Programm – als Mäster und Vermarktungspartner. Von Westfleisch waren Konzern-Vertriebsleiter Hubert Kelliger und Stefan Entrup, Teamleiter Außendienst Schwein, mit von der Partie.
Was Georg Muth-Köhne zeigte, war überaus beeindruckend. Der Betrieb liegt in einer ausgeprägten Mittelgebirgslandschaft im Sauerland mit viel Rinderhaltung, Tourismus und Waldwirtschaft. Der nächste Schweine haltende Betrieb ist rund acht Kilometer entfernt, die Alleinlage ist ein großer Pluspunkt in Sachen Hygiene und Gesundheit. Hinzu kommt, dass seit Ende der 1990er Jahre aufgrund konsequenter Eigenremontierung kein fremdes Tier mehr auf den Hof gekommen ist und alle Stallungen eingefriedet und wildschweinsicher sind.
Auf dem angestammten Betrieb in Dorflage stehen derzeit 1.200 BHZP-Sauen (Haltungsstufe 2), die Nachwuchs liefern für einige feste Sauenhalter und BHZPxPi-Ferkel für feste Mäster. Rund 10.000 Ferkel pro Jahr mästen Muth-Köhnes selbst und vermarkten sie sämtlich über Westfleisch. Unter anderem auch im Rahmen des „Strohwohl-Programms“ (Haltungsform 4), das Westfleisch gemeinsam mit Handelspartner REWE aufgelegt hat. Seit gut eineinhalb Jahren liefern Muth-Köhnes in dieses Programm, das sehr gut ankommt – doch dazu später mehr.
Bei der Rundfahrt über den Betrieb stellte Senior Georg Muth-Köhne die vielen Entwicklungsschritte vor, die die Schweinehaltung in Ebbinghof gemacht hat. Ein altes Stallgehäuse, ein traditioneller Kammstall mit 100er Gruppen auf Spalten und Sensorfütterung, wurde beispielsweise im vorderen Bereich aufgebohrt, um den Mastschweinen und einigen Jungsauen-Gruppen Zugang zum Außenklima und einen Bereich auf Stroh zu bieten. Die Tiere haben innen jeweils rund 0,8 Quadratmeter Platz und draußen noch einmal einen halben Quadratmeter. Einmal pro Woche wird ausgemistet, der Strohbedarf liegt hier bei gut 200 g/Tier und Tag, das Stroh aus Quaderballen müssen die Schweine selbst verteilen. Zwar koten die Tiere zu 80 Prozent draußen, aber ein kleiner Teil des Strohs wird auch ins Innere getragen und sorgt auf den Spalten und in der Gülle für Probleme.
Viel ausprobiert haben Muth-Köhnes unter anderem mit Windnetzen oder Salontüren zum Rein- und Rausgehen. „Aber Wind macht den Tieren draußen eigentlich gar nichts, wenn sie gesund sind, auch nicht in unseren Höhenlagen mit tiefen Temperaturen im Winter. Wenn sie nicht draußen sein wollen, gehen sie rein. Und die Salontüren sind eher suboptimal, besser sind Lamellen”, so ihre Erfahrung.
Die Schwänze der Ferkel werden nur für andere Kunden kupiert, und auch kastriert werden längst nicht mehr alle Eberferkel, da viele in die Ebermast gehen. Ansonsten kastriert der Tierarzt unter Vollnarkose – das hat sich eingespielt und ist für die Mitarbeitenden das Verfahren der Wahl.
Sehr großes Interesse hatten die Praktiker und Vermarktungspartner am neuen Maststall, einem Pigport 5, den Junior-Chef Rainer Muth-Köhne vor vier Jahren in der Feldflur gebaut hat und in dem jetzt die Strohwohl-Schweine gemästet werden. Vom Beginn der Planungen bis zur Baugenehmigung dauerte es nur ein Jahr, da der Stall von Anfang an als Tierwohlstall konzipiert war. Zudem überzeugten die eingereichten Bilder der Mastschweinehaltung auf Stroh die Behörden. Das Platzangebot für die Mastschweine beträgt bis zum Ausstallen der ersten Schweine rund 1,5 Quadratmeter pro Tier; danach stehen jedem Tier in der letzten Mastphase bis zum endgültigen Verkauf rund zwei Quadratmeter zur Verfügung. Gemästet werden die Tiere schwerer als normal, und sie setzen durch den offenen Stall mehr Rückenspeck an. „Die Futterverwertung liegt um 0,3 schlechter als üblich“, berichtete Georg Muth-Köhne. „Die Tiere fressen einfach mehr als gewohnt.”
Das ist sicher auch dem größeren Aktionsradius geschuldet. Mit unterschiedlichem Gefälle bieten die 35 m langen Buchten für acht 215er Gruppen in drei Altersstufen genügend Platz und Ausweichmöglichkeiten für artgerechtes Verhalten: Ruhen, Fressen, Wühlen und Koten. Im planbefestigten, eingestreuten Stall und natürlich mit Zugang zu Außenklima fühlen sich die Langschwänze offensichtlich pudelwohl. Windnetze sind auch hier überflüssig. Die Einstreumenge liegt hier bei 400 Gramm/Tier und Tag, gemistet wird der Auslauf jede Woche und der Innenbereich ca. zwei Mal pro Durchgang.
Die Mast dort läuft rund: Schwanzbeißen, das bis zum letzten Herbst trotz mehrfach täglicher Kontrolle durchaus im Bestand vorkam, ist passé, seitdem das Futter umgestellt wurde und eine Mischung aus eigenem Getreide plus Ergänzungsfuttermittel gegeben wird. Auch hier war Probieren und Erfahrung sammeln angesagt, beispielsweise ob Fischmehl im Futter einen Effekt hat. Hatte es nicht, wie sich herausstellte. „Wir haben den Eindruck, dass es bei der Mast von Langschwänzen vor allem auf die Darmgesundheit, auf die Futterqualität und eine gelingende Ferkelaufzucht ankommt. Das Platz- und Strohangebot sind es nicht allein”, sagt Georg Muth-Köhne. Auch die Genetik spielt möglicherweise eine Rolle. Beim Anpaaren mit Pietrain achten die Schweinehalter auf einen ruhigen, verträglichen Eber (BHZP Teamplayer).
Gibt es auch Probleme? Durchaus, abhängig von der Strohqualität gibt es seit kurzem ab und an Probleme mit Rotlauf – dagegen wird jetzt geimpft. Und auch nicht kupierte Ferkel zu mästen, bleibt herausfordernd und ist sicher kein Selbstläufer.
Leistungsmäßig spielt der Betrieb Muth-Köhne ganz oben in der Liga. Westfleisch-Berater Stefan Entrup präsentierte die Ergebnisse einer Umfrage unter den bisherigen Strohwohl-Mästern. Deutlich wird, dass sich hohe Leistungen und Tierwohl keinesfalls ausschließen. Die Tageszunahmen lagen, auch in Abhängigkeit vom genetischen Potenzial, zwischen 800 und 1.100 Gramm/Tier und Tag, die Futterverwertung zwischen 1:3 und 1:3,4, die Verluste in der Mast zwischen 1 und 2,5 Prozent.
Das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz (THKG) wird Anpassungen an bisherige Empfehlungen mit sich bringen. So wird das Zielgewicht in der Strohwohl-Mast (Haltungsform 4) durch die neuen Platzvorgaben des THKG künftig eher bei 130 - 140 kg liegen (statt bis zu 150 kg derzeit). Eine Strategie für die Landwirte könnte sein, die Belegdichte zu reduzieren, indem ein Teil der Gruppe vorausgestallt wird und der Rest dann mehr Platz zur Verfügung hat.
Entrup appellierte an die Mäster, die Zahl der eingestallten Ferkel frühzeitig zu melden, damit Westfleisch und REWE sich auf entsprechende Stückzahlen einstellen können.
Dass das Strohwohl-Programm nur eine Richtung, nämlich nach oben, kennt, berichtete Frank Schmitt von REWE West. Der Handelspartner von Westfleisch will bis 2027 alle REWE-Bedientheken im Einzugsbereich des Unternehmens mit Schweinefleisch aus Strohwohl-Haltung bestücken. „Wir stehen zu unserem Wort und würden gerne noch mehr machen”, betont Schmitt. Das Programm startete 2019 mit 20 Märkten, aktuell sind es 170 Märkte – Tendenz steigend –, die dieses Premium-Fleisch anbieten und damit immerhin schon mehr als ein Viertel des gesamten Schweinefleischumsatzes erzielen. Preisaktionen beschränken sich auf konventionell erzeugtes Schweinefleisch, verspricht Schmitt. Das Strohwohl-Fleisch wird damit Premium bleiben, auch wenn REWE das Ende der Fahnenstange noch längst nicht erreicht sieht.
Die Mäster im Strohwohl-Programm hörten das nur allzu gern. Laut einer neuen Studie des BMEL zufolge legen Verbraucher immer mehr Wert aufs Tierwohl und sind dann auch bereit, dafür zu zahlen. Das Tierwohl-Label spielte für zwei Drittel der Befragten eine wichtige Rolle bei der Kaufentscheidung. Ein Pfund, mit dem man wuchern sollte.
Mit dem neuen „Extranet 2.0” führt Westfleisch bis zum Ende des Jahres das Beste aus den beiden bisherigen Systemen „Extranet” und „Xtra-App” zusammen. Als Vertragslandwirt erhalten Sie eine Plattform, die noch digitaler, einfacher und schneller ist. Das neue „Extranet 2.0” ist die perfekte Schnittstelle zwischen Ihnen und Westfleisch, es bietet eine zügigere Kommunikation und einen unkomplizierteren Austausch von wichtigen Dokumenten sowie Auswertungen.
Künftig können Sie alle Informationen im neuen „Extranet 2.0” auf einen Blick einsehen: Kurz- und Langzeitauswertungen Ihrer Schlachtdaten, Bonusfähigkeit, Gewichtskorridore und Schlachtbefunddaten – mit wenigen Klicks finden Sie alles gebündelt auf einer Plattform. Und das jederzeit und überall abrufbar.
Im landwirtschaftlichen Alltag muss es oft schnell gehen – und alle Daten sollten sofort und von überall aus abrufbar sein. Und auch Mitarbeiter sollten auf einzelne Daten Zugriff haben. Um die nötige Diskretion zu wahren, können wir für Sie auf Wunsch separate Mitarbeiterzugänge mit ausgewählten Berechtigungen einrichten. So lässt es sich unkompliziert und vor allem sicher arbeiten!
Manchmal benötigt man nur ein kleines Detail aus dem Zuliefervertrag oder eine Info zu einem bestimmten Qualitätsprogramm. Mit dem „Extranet 2.0” kein Problem, denn hier sammeln wir alle Informationen über unsere Partnerschaft. Bis hin zu Ihrem Geschäftsguthaben, das Sie selbstverständlich mit nur ein paar Klicks zu jeder Tageszeit abrufen können.
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Der Aufbau sichert Ihnen eine intuitive Benutzerführung. Mit einem ansprechenderen Layout und deutlich mehr Benutzerfreundlichkeit hat sich da mächtig was weiterentwickelt. Für jeden Themenbereich gibt es bei uns ein eigenes Symbol. Welche Information Ihnen besonders wichtig ist, können Sie selbst entscheiden: Stellen Sie sich Ihr individuelles Menü zusammen.
Wenn Sie weitere Fragen zum neuen „Extranet 2.0” haben, setzen Sie sich gerne mit uns in Verbindung. Hier finden Sie die richtigen Ansprechpartner von Westfleisch und ebenso eine umfangreiche FAQ-Seite.
Fachkräfte sind gesucht, auch beim Unternehmen Westfleisch SCE mbH in Münster. Dafür bildet der Konzern jedes Jahr selbst aus – zum 1. August haben 50 neue Auszubildende und dual Studierende an sieben Westfleisch-Standorten den Start ins Berufsleben begonnen. Wer in Münster, Coesfeld, Hamm, Oer-Erkenschwick, Lübbecke oder Bönen eine Berufskarriere startet, bekommt für den weiteren Weg im Unternehmen, aber auch für einen späteren Wechsel nach anderswo, gutes Rüstzeug mit. Das Ziel ist die Übernahme ins eigene Unternehmen: Dafür stehen die Aktien der „Neuen” nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung sehr gut.
Nicht jede, nicht jeder braucht oder möchte ein Studium. „Ich halte eine Ausbildung tatsächlich nach wie vor für einen super Grundstein, der viele Entwicklungsmöglichkeiten bietet und Türen in viele Richtungen öffnet”, sagt Westfleisch-Personalreferentin Maike Reiermann. Aber „dass wir als Schlachtunternehmen nicht unbedingt erste Wahl sind, wenn man nach der Schule eine Ausbildungsstelle sucht, wissen wir. Mit dem Image der Schlachtbranche haben wir tatsächlich zu kämpfen. Unsere Aufgabe ist es, den jungen Menschen eine fundierte und spezialisierte Ausbildung mitzugeben und auch Vorurteile zu entkräften, dafür tun wir eine Menge.”
Westfleisch hat tatsächlich viel zu bieten: Von IT über Qualitätsmanagement, Umwelt- und Energiemanagement und Betriebstechnik bis hin zu Logistik und Fuhrpark bildet der Konzern in insgesamt 15 Ausbildungsberufen aus (s. Kasten).
Studierenden bietet der Konzern Praktika, Studierendenjobs und duale Studiengänge an. So können Interessierte schon während des Studiums reinschnuppern, Geld verdienen, die Praxis mit der Theorie verbinden – und im Idealfall gleich durchstarten. Praktika und Studierendenjobs werden nicht extra ausgeschrieben, zumeist läuft das über eine Initiativbewerbung.
Attraktiv ist auch ein duales, berufsbegleitendes Studium: In Kooperation mit der Fachhochschule Münster, der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf sowie der FOM gibt es Studiengänge in Lebensmittelmanagement, Betriebswirtschaftslehre oder Business Administration.
Anders als in den kaufmännischen Berufen oder im Bereich IT ist es insbesondere in den Technikberufen, bei der Konzernlogistik oder auch beim Fleischerhandwerk nicht ganz einfach, Nachwuchs zu bekommen. Westfleisch stellt allen Auszubildenden Meister, Ausbildungsbeauftragte in den jeweiligen Abteilungen und feste Ansprechpartner zur Seite, die auch bei der IHK gemeldet sind. Im Konzern treffen sich die Auszubildenden zu verschiedenen Anlässen und können sich prima vernetzen: Den Start macht eine zweitägige Onboarding-Veranstaltung zu Beginn des Ausbildungsjahres (sog. „Willkommenstage”), weitere kleinere und größere Treffen folgen, so z.B. nach Beendigung der Probezeit.
Geworben wird für die Ausbildung mit Übernahmemöglichkeit auf verschiedenen Ausbildungsmessen, an den Schulen, über Mund-zu-Mund-Propaganda der Westfleisch-Beschäftigten und natürlich zunehmend über die unterschiedlichen Social-Media-Kanäle und die neue Karriere-Webseite von Westfleisch. Über das interne Programm „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“, wo es eine Prämie gibt, wenn man eine Empfehlung ausspricht, hat Westfleisch in diesem Jahr etliche Auszubildende gewinnen können.
„Das Wichtigste für uns ist die individuelle Motivation”, sagt Maike Reiermann. Wer eine Ausbildung bei Westfleisch beginnt, sollte „in erster Linie richtig Lust darauf haben”. Die Vier in Mathe, Noten und Zeugnisse spielen längst nicht mehr die Hauptrolle, und natürlich sind es nicht nur Abiturienten, die sich bei Westfleisch bewerben, sondern auch junge Leute mit Realschul- oder Hauptschulabschluss. „Wir schauen uns jede und jeden einzeln an und sprechen intensiv miteinander: Was bringt sie, bringt er persönlich an Stärken mit? Wer motiviert ist und sich ins Zeug legt, kann bei Westfleisch richtig durchstarten”, sagt die Personalreferentin. Auch wer sein Studium abgebrochen hat, ist gerne gesehen. Für das Miteinander im Betrieb sind Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit ebenfalls wichtige Punkte, die auch bei den Willkommenstagen thematisiert werden.
Ein großes Plus bringen Bewerber mit, die vom Hof kommen oder auf andere Weise eine große Nähe zur Landwirtschaft haben. Das sollte man ggf. im Anschreiben der Bewerbung schon herausstellen. „Das Verständnis für die Praxis ist notwendig, wenn man beispielsweise nach der Ausbildung im Einkauf weitermachen möchte; wer vom Hof kommt, hat hierbei echte Vorteile”, hebt Maike Reiermann hervor.
Westfleisch bietet zum Ausprobieren und Schnuppern auch diverse Praktika an, das beginnt beim Schülerpraktikum in der Mittel- oder Oberstufe und geht weiter bis zur Berufsorientierung, wo man beispielsweise in verschiedene Abteilungen hineinschauen kann. „Wir sind sehr flexibel und machen Vieles möglich”, wirbt die Personalerin.
Wer im Unternehmen bleibt und sich mit Engagement und guten Ergebnissen hervortut, wird zudem aktiv gefördert. Westfleisch eruiert den Ausbildungsfortschritt in regelmäßigen Feedback-Gesprächen, schaut, wo es Schulungsbedarf gibt, lädt zu spezifischen Fortbildungen ein und fördert das Fortkommen auf allen Ebenen, beispielsweise wenn man nach der Ausbildung einen Bachelor oder Meister machen möchte oder in Sachen Persönlichkeitsentwicklung weiterkommen will. An den Ausbildungskosten beteiligt sich Westfleisch. Für die „Young Professionals” wurde zudem ein internes Programm konzipiert, wo insbesondere diejenigen gefördert werden, die viel Potenzial mitbringen.
Das Ausbildungsentgelt ist tariflich ausgehandelt worden und konzernweit einheitlich. Auszubildende im 1. Jahr erhalten 1.409 Euro, im 2. Jahr 1.493 Euro und im 3. Ausbildungsjahr 1.590 Euro.
Hinzukommen weitere Benefits, Prämien für gute Abschlüsse, Übernahme von Fortbildungskosten oder auch das Deutschland-Ticket, das Westfleisch allen Auszubildenden bezahlt. Zudem gibt es eine betriebliche Altersversorgung, die Westfleisch mitfinanziert, sowie Mitarbeiter-Rabatte bei anderen Unternehmen.
Die Chancen und Aufstiegsmöglichkeiten, die Westfleisch als europäische Genossenschaft bietet, sind vielfältig. Interessante Jobs gibt es allemal – ein Blick auf die Karrierewebseite https://karriere.westfleisch.de/ lohnt sich in jedem Fall.
Der Einkaufs-Innendienst stellt sich vor
Viele von unseren Landwirtinnen und Landwirten kennen unsere Mitarbeitenden bereits. Für diejenigen von Ihnen, die noch keine oder wenige Berührungspunkte mit unserem Einkaufs-Team in Münster hatten, haben wir eine Vorstellungsrunde ins Leben gerufen. So bekommen Sie ein genaues Bild davon, wer von unserem Team wofür genau zuständig ist. In dieser Ausgabe stellen wir Judith Schulze Icking vor.
Ausbildung
Abteilung
Aufgaben
In der vergangenen Woche fand im Hotel Clemens August in Ascheberg die diesjährige ITW-Fortbildung für Schweinemäster statt. Hier erhielten die rund 350 Teilnehmenden vor Ort und an den heimischen Bildschirmen neben Details zu den neuen ITW-Kriterien auch Informationen zum aktuellen ASP-Stand sowie zur jüngsten Marktentwicklung.
Dr. Anne Hiller, Leiterin des Konzernqualitätsmanagements bei Westfleisch, berichtete vom aktuellen Ausbruchsgeschehen der Afrikanischen Schweinepest und verdeutlichte, wie wichtig es ist, präventive Maßnahmen im Betrieb schon jetzt strikt einzuhalten. Sie gab den Landwirten wertvolle Tipps an die Hand, wie sie sich in ihrem Betrieb vor dem Virus bestmöglich schützen und wie sie eine ASP-Infektion bei den Schweinen erkennen.
Über die neuen ITW-Anforderungen im kommenden Jahr klärte Bernhard Schulze Dorfkönig vom Erzeugerring Westfalen auf. So müssen die ITW-Landwirte ihren Mastschweinen ab 2025 beispielsweise 12,5 Prozent statt wie bisher 10 Prozent mehr Platz im Stall zur Verfügung stellen. Außerdem müssen sie aus einer Liste von Buchtenstrukturierungselementen drei Elemente auswählen und einbauen. Anhand von Beispielen aus der Praxis zeigte Schulze Dorfkönig, wie sich diese Neuerungen umsetzen lassen.
Auch Dr. Richard Hölscher, Geschäftsführer von Hölscher + Leuschner, hatte einige Praxisbeispiele im Gepäck und ging in seinem Vortrag auf die Chancen ein, die die Haltungsformen 3 und 4 im Bereich Schwein bieten. Und auch wenn die vorgebrachten Beispiele nicht in jedem Betrieb umzusetzen wären, so könnten sie doch als Ideenpool genutzt werden.
Zum Abschluss des Abends berichtete Westfleisch-Vorstand Michael Schulze Kalthoff über ein positives Ergebnis bei der Schlachtmenge. Im Vergleich zum August 2023 konnte die Schlachtmenge im Bereich Schwein im vergangenen Monat um rund vier Prozent gesteigert werden. Das Exportgeschäft würde zwar leicht schwächeln, hierzulande steige aber wieder vor allem in der jüngeren Zielgruppe von 13 bis 26 Jahren die Nachfrage nach Schweinefleisch.