Info für Landwirte digital | Juni 2023

Schwarze Zahlen

Positiver Trend 2023 bestätigt

Während bundesweit die Schlachtzahlen weiter rückläufig sind, konnte der Fleischvermarkter aus Münster in den vergangenen Monaten im Vergleich zum Vorjahr zulegen: Auf der diesjährigen Generalversammlung zogen die Vorstandsmitglieder nicht nur eine positive Bilanz auf das zurückliegende Geschäftsjahr, sondern berichteten ebenso über einen ordentlichen Start in das Jahr 2023. „Wir sind bislang gut unterwegs in 2023”, berichtete Finanzvorstand Carsten Schruck. „Die aktuelle Entwicklung stimmt uns vorsichtig optimistisch für die kommenden Monate.”

Johannes Steinhoff, Michael Schulze Kalthoff und Carsten Schruck (v. l.), geschäftsführende Vorstände der Westfleisch SCE, informierten die Mitglieder der Generalversammlung aus ihren jeweiligen Ressorts.

Westfleisch konnte in den ersten fünf Monaten 2023 seine Schlachtzahlen beim Schwein auf Vorjahresniveau halten. Bei im Gesamtmarkt weiter sinkenden Stückzahlen bedeutet dies den Hinzugewinn von Marktanteilen. Auch die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fünf Prozent gestiegene Schlachtzahl beim Großvieh unterstreicht diese Entwicklung.


Positiv stach in 2022 das Tochterunternehmen Gustoland heraus. Der Spezialist für Wurst und Convenience konnte seinen Umsatz mit einer weiterentwickelten Produktpalette erneut ausbauen. Schließlich machte sich konzernweit auch das Ende 2021 gestartete Maßnahmenprogramm „WEfficient” deutlich bemerkbar: „Wir werden unser Ziel erreichen, bis Ende 2023 ein Einsparpotenzial im mittleren zweistelligen Millionen Euro-Bereich zu realisieren”, betonte Schruck. Entsprechend stehen auch beim Ergebnis nach den ersten fünf Monaten des Jahres schwarze Zahlen.

Die Mitglieder stehen hinter Westfleisch und entlasteten Vorstand und Aufsichtsrat bei der Generalversammlung.

Meterologe Karsten Schwanke hielt im Anschluss an die Generalversammlung einen lebhaften Vortrag über die Herausforderungen des Klimawandels insbesondere mit Blick auf die Landwirtschaft.

Umstrukturierung des Vorstands

Neues Gesicht an der Spitze des Aufsichtsrats

Mit Jochen Westermann wählte der Aufsichtsrat am 13. Juni im Anschluss an die Generalversammlung im Mövenpick Hotel Münster den Nachfolger für den langjährigen Vorsitzenden Josef Lehmenkühler. Lehmenkühler scheidet nach acht Jahren Aufsichtsratsvorsitz aus, insgesamt hatte er sich 30 Jahre lang in Westfleisch-Gremien engagiert.


Der neue Aufsichtsratsvorsitzende richtete daraufhin wertschätzende Worte an seinen Vorgänger: „Wir alle bei Westfleisch bedanken uns für die drei Jahrzehnte, in denen Du Dich mit vollem Einsatz in den Dienst der Genossenschaft gestellt hast.” Nun möchte er Westfleisch trotz angespannter Marktbedingungen dabei unterstützen, das Unternehmen in eine weiterhin stabile Zukunft zu führen. „Ich freue mich sehr, nun mit meinen Kollegen die erfolgreiche Arbeit fortsetzen zu dürfen”, erklärte Westermann.


Eine weitere Veränderung war bereits auf den „Westfleisch-Tagen” Anfang März angekündigt worden, sie wurde nun von der gut besuchten Generalversammlung beschlossen. Neben Jochen Westermann scheiden auch die beiden anderen, ehrenamtlichen Mitglieder Gerhard Meierzuherde und Dirk Niederstucke aus dem bislang sechsköpfigen Vorstand der Westfleisch SCE aus. Sie bringen ihre langjährige Erfahrung künftig in die Arbeit des Aufsichtsrats ein. „Mit einer noch intensiveren Arbeit des Aufsichtsrats sichern wir die Stimme unserer Landwirte und stärken den landwirtschaftlich geprägten Charakter unserer Genossenschaft”, erläuterte der bisherige Vorstandsvorsitzende Dirk Niederstucke den Schritt. „Wir machen nun das, was mit uns in Größe und Komplexität vergleichbare Genossenschaften bereits vor Jahren umgesetzt haben.”

Auf der Generalversammlung 2023 der Westfleisch SCE wurde die Umstrukturierung des Vorstands beschlossen. (V. l. Carsten Schruck, Josef Lehmenkühler, Johannes Steinhoff, Dirk Niederstucke, Jochen Westermann, Gerhard Meierzuherde, Michael Schulze Kalthoff).

Generationswechsel: Jochen Westermann (r.), bislang ehrenamtliches Vorstandsmitglied, folgt auf Josef Lehmenkühler als Vorsitzender des Aufsichtsrats der Westfleisch SCE.

Dirk Niederstucke (l.) verabschiedet den langjährigen Vorsitzenden des Ausichtsrats Josef Lehmenkühler auf der Generalversammlung der Westfleisch SCE.

Fünf Fragen an Jochen Westermann

Jochen Westermann, Westfleisch-Aufsichtsratsvorsitzender

Herr Westermann, herzlichen Glückwunsch zur Wahl zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden!


Sie waren seit 2020 im ehrenamtlichen Vorstand aktiv. Was haben Sie sich vorgenommen?
Vielen Dank. Ich bin selbst aktiver Landwirt und bewirtschafte einen Familienbetrieb in Selm. Ich möchte ebenfalls wie Herr Lehmenkühler zuvor, meine Praxiserfahrungen in das Amt einbringen, um so zu einer Weiterentwicklung unserer Genossenschaft beizutragen.

Sie sprachen es gerade an: Herr Lehmenkühler hat Westfleisch 30 Jahre mitentwickelt und gestaltet. Damit treten Sie in große Fußstapfen. Wie fühlt sich das an?
Herr Lehmenkühler hat Westfleisch gemeinsam mit dem gesamten Gremium erfolgreich gestaltet und viele Projekte angestoßen. Ich freue mich, dass mir das Vertrauen entgegengebracht wird, daran anzuknüpfen und den Weg fortzusetzen. Ich sehe die Aufgabe als Herausforderung an und freue mich auf die Tätigkeit.

Haben Sie schon konkrete Ideen, wo Sie als erstes ansetzen möchten?
Ich halte es für wichtig, die Genossenschaft für unsere Mitglieder und Partner den aktuellen Herausforderungen anzupassen. Dabei meine ich im Besonderen die Veränderungen in der Tierhaltung sowie die gesellschaftliche Entwicklung.
Wie können wir unsere Produkte den Märkten anpassen, wo können wir z. B. die Wertschöpfungstiefe im Unternehmen erhöhen.

Das heißt, Sie sehen für die Westfleisch in Zukunft einen erfolgreichen Platz im Markt mit den klassischen Fleischprodukten?
Auf jeden Fall! Auch wenn der Fleischkonsum seit Jahren sinkt: Der größte Teil der Deutschen möchte auch weiterhin regelmäßig ein Stück Fleisch auf dem Teller haben. Hier sind wir bei Westfleisch gut aufgestellt mit unseren vielen verschiedenen Haltungsform-Programmen und nachhaltigen Verpackungen. Die Entwicklung wird sich weiter fortsetzen und Umwelt und Tierwohl noch stärker in den Fokus rücken. Da sehe ich auf jeden Fall ein großes Spielfeld für uns, um auch in Zukunft erfolgreich am Markt zu agieren. Ich glaube fest an unsere Produkte.

Hand aufs Herz: Was kommt bei Ihnen zu Hause auf den Grill?
Wenn wir gemeinsam mit der Familie grillen, kommt eine breite Produktvielfalt auf den Grill, um den Geschmack unserer vier Töchter zu treffen.
Das geht vom Burger, Steak bis zum Maiskolben, für jeden muss das passende dabei sein.
Meistens bekomme ich den Job mit der Grillzange in der Hand.

Verstärkung für die Zentrale

Wir heißen unsere beiden neuen Mitarbeiterinnen herzlich Willkommen und freuen uns, Sie Ihnen hier einmal genauer vorzustellen.

Nele Marie Wiehoff

Alter:25
Wohnort:Hamm
Interessen:Wandern, Helfen auf elterlichem landwirtschaftlichem Betrieb
Einsatzgebiet
bei Westfleisch:
Einkauf Landwirtschaft
Über mich:„Ich bin auf einem landwirtschaftlichen Betrieb mit Schweinen und Bullenmast in Hamm aufgewachsen.”
Werdegang:„An der Fachhochschule Südwestfalen habe ich Agrarwirtschaft im Bachelor und Master studiert, mit den Schwerpunkten Tierhaltung und Ökonomie. In dieser Zeit konnte ich erste Berufserfahrungen, auf dem Betrieb Holstäter in Hamm, den Betrieb Stauvermann im Lippetal, beim WLV, bei Kartzfehn, in der Beratung und bei Topigs Norsvin erwerben.”

Franziska Meyer zu Rahden

Franziska Meyer zu Rahden

Alter:28
Wohnort:Werther
Interessen:Leidenschaft für Tiere
Einsatzgebiet
bei Westfleisch:
Konzernqualitätsmanagement und Veterinärwesen
Über mich:„Geboren und aufgewachsen bin ich auf unserem landwirtschaftlichen Betrieb. Dort habe ich meine Tierliebe entdeckt und beschlossen diese als Tierärztin zu meinem Beruf zu machen.”
Werdegang:
„Ich habe eine Ausbildung als Tiermedizinische Fachangestellte gemacht. Diese Ausbildung und auch das Studium haben mich in meinem Wunsch bestärkt. Die Westfleisch gibt mir die Möglichkeit mein Studium mit einem Doktortitel abzuschließen. Danach werde ich sehen, wo es mich hin verschlägt.”
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