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Info für Landwirte | Sondernewsletter Generalversammlung Juni 2024

Weiter gemeinsam voran!

Westfleisch hat am vergangenen Montag seine alljährliche Generalversammlung im Hotel Mövenpick in Münster veranstaltet. Durch die Veranstaltung führte der Aufsichtsratsvorsitzende Jochen Westermann (3.v.l., hier im Bild mit seinem Stellvertreter Christian Streyl). CEO Dr. Wilhelm Uffelmann (2.v.r.), CFO Carsten Schruck (1.v.l.), COO Pork Michael Schulze Kalthoff (1.v.r.) und COO Weiterverarbeitung Johannes Steinhoff (2.v.l.) berichteten aus dem Geschäftsjahr 2023 und gaben Einblick in die ersten Monate diesen Jahres. Ihre Pläne für die kommenden Jahre stehen ganz unter dem Motto „Weiter gemeinsam voran!“


„Höchste Qualität, verbindliche Partnerschaft“

Vostandsvorsitzender Dr. Wilhelm Uffelmann stellte auf der Generalversammlung seine Gesamtstrategie für den Konzern vor.

Auf seiner ersten Generalversammlung als Vorstandsvorsitzender der Westfleisch SCE hat Dr. Wilhelm Uffelmann am Montag in Münster die hohe Verlässlichkeit der Genossenschaft betont: „Seit 95 Jahren stehen wir für höchste Qualität und verbindlich gelebte Partnerschaft. Eine starke Basis für die gezielte Weiterentwicklung unseres Unternehmens!“ Seit dem 1. September vergangenen Jahres an Bord, stellte Uffelmann den Mitgliedern nun sein Zukunftsprogramm für das Unternehmen vor.


Im Fokus steht dabei auch weiterhin das Kerngeschäft, die enge Zusammenarbeit mit dem deutschen Lebensmitteleinzelhandel und die seit Jahrzenten gelebte Partnerschaft mit den Landwirten. Schließlich seien die Garanten für einen erfolgreichen Geschäftsverlauf vor allem die Mitarbeitenden sowie das starke Genossenschaftsmodell mit seinen 5.100 Mitgliedern. „Unsere Mitglieder sind ganz entscheidende Mitgestalter unseres Unternehmens“, sagte Uffelmann.

 

Hoher Konsolidierungsdruck
Aktuell steht die gesamte Branche unter einem hohen Konsolidierungsdruck. Neben den wirtschaftlichen Aspekten spielen dabei Themen wie Tierwohl und Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. So wollen bis zum Jahr 2030 Discounter und Supermärkte ihr gesamtes Frischfleischsortiment ausschließlich aus den Haltungsformen 3 (HF 3) und 4 beziehen. Aber: „Einzelne Händler versuchen aktuell dieses Thema aktiv zu bespielen. Schauen wir mal, wie lange die Begeisterung anhält“, erklärte Uffelmann.


Für HF 3 sieht er nur eine realistische Chance, wenn der Handel sich dazu verpflichte. „Denn nur dann erhalten alle Landwirte eine tragfähige Zukunftsperspektive.“ Doch er verwies auch auf die Rolle des Verbrauchers. „So lange zwischen dem vermeintlichen Bürgerwillen und dem tatsächlichen Konsumentenverhalten eine so große Lücke wie heute besteht, wird der Handel Absatzprobleme haben.“


Bei seinem Blick nach vorn skizzierte Uffelmann ein klares Zielfenster: „In vier Jahren feiert Westfleisch sein 100 jähriges Bestehen. Bis dahin wollen wir ein starkes Unternehmen mit beständig guter Ergebnisfähigkeit sein.“ Um dies zu sichern, brauche es ein in jeder Hinsicht wettbewerbsfähiges Unternehmen. Westfleisch müsse daher in allen Bereichen hocheffizient sein. „Mit unserem Maßnahmenprogramm ‚WEfficient‘ sind wir hier seit 2021 auf einem sehr guten Weg“, betonte Uffelmann. Wichtig sei zudem die unternehmensweit intensiv gelebte Kundenorientierung. „Das bedeutet: Jeder einzelne – ob an der Rampe, in der Produktion oder am Schreibtisch – muss unser Qualitätsversprechen mit aller Konsequenz leben.“ Nachhaltiger Ressourceneinsatz, effizientes Handeln in jeglicher Hinsicht, auch durch eine noch stärkere Automatisierung und Digitalisierung – so könne das entscheidende Fundament für den Erfolg geschaffen werden.


Noch mehr Wertschöpfungstiefe
Ziel sei es, sich so den finanziellen Spielraum für Investitionen in noch mehr Wertschöpfungstiefe zu schaffen. Dabei will Uffelmann die Chancen nutzen, die die Konsolidierung des Fleischmarktes bietet. Ob Tierwohl, Haltungsformen, veränderte Konsumgewohnheiten oder auch Standortschließungen von Wettbewerbern: Sowohl entlang der Wertschöpfungskette, als auch in die -tiefe hinein böten sich attraktive Möglichkeiten. „Diese schauen wir uns aber sehr genau und sachlich an.“


Die im Februar erfolgte Übernahme des Premium-Heimtierfutter-Produzenten ‚The Petfood Company‘ sei hierfür ein gutes Beispiel. „Mit unseren Rohstoffen, unserer Erfahrung und unserem Netzwerk sowie dem gezielten Heben von Synergien werden wir die Produktion in Bocholt ausbauen, die Produktionsstätte nachhaltig weiterentwickeln und so unsere Wertschöpfung weiter vertiefen.“ Schließlich sei, so Uffelmann, klar: „Wir wollen die Zukunft selbst gestalten – darauf stellen wir das Unternehmen ein. Und das mit einem großartigen Team, ganz nach unserem Motto: ‚Weiter gemeinsam voran!‘“


Marktanteile weiter ausgebaut

Finanzvorstand Carsten Schruck präsentierte den Mitgliedern die Zahlen des Geschäftsjahres 2023.

In turbulenten Zeiten auf bewährte Systeme zurückgreifen, Verlässlichkeit beweisen, und sich zeitgleich für die Zukunft rüsten – das konnte Westfleisch auch im Jahr 2023. Finanzvorstand Carsten Schruck präsentierte auf der Generalversammlung ein zufriedenstellendes Ergebnis mit steigendem Umsatz und Gewinn. Der zweitgrößte deutsche Fleischvermarkter steigerte im vergangenen Jahr seine Erlöse um 11,3 Prozent auf 3,35 Milliarden Euro. Der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um fast 7 Prozent auf 37,7 Millionen Euro. Entsprechend unverändert solide ist die Konzernbilanz der Westfleisch SCE, die Eigenkapitalquote liegt bei knapp 40 Prozent.


„2023 konnten wir unsere Marktanteile weiter ausbauen“, erklärte Schruck. „Das betrifft vor allem die Sparten Rind, SB-Fleisch und Wurst- und Convenience-Produkte.“ Bei den Rinderschlachtungen legte Westfleisch im Vergleich zu 2022 ein Absatz-Plus von 5,2 Prozent hin, bei SB-Fleisch ein Plus von 2,5 Prozent und bei den Wurst- und Convenience-Produkten sogar ein Plus von 9 Prozent. Lediglich bei Schwein ging der Absatz ganz leicht um 0,3 Prozent zurück. „Aber auch hier stemmen wir uns erfolgreich gegen den Branchentrend“, betonte Schruck. Zumal die Zahl der BestSchwein-Verträge um 11,2 Prozent stieg.

 

Attraktive Dividende und Boni
Von dem positiven Ergebnis profitieren auch die rund 5.100 landwirtschaftlichen Mitglieder der Genossenschaft. Sie erhalten auf eingelegte Geschäftsguthaben eine Dividende in Höhe von 4,2 Prozent sowie weitere Bonus- und Sonderbonuszahlungen.


Wichtiger Erfolgsfaktor war 2023 erneut das konzernweite Effizienzprogramm: „Mit „WEfficient“ konnten wir auch im vergangenen Jahr die zum Teil deutlich gestiegenen Kosten ein gutes Stück kompensieren“, erläutert Schruck. „Zudem realisierten wir im vergangenen Sommer eine neue langfristige Refinanzierung, mit der wir trotz der Zinswende unser Finanzergebnis verbessern konnten.“


Für 2024 erwartet Schruck weitere deutliche Kostensteigerungen in den Bereichen Personal, Logistik, Regulatorik und Energie. Genauer: Sowohl der Arbeitskräftemangel als auch der Tarifabschluss in 2023 sorgen für steigende Personalkosten. Maut und CO2-Steuererhöhung treiben die Kosten im Bereich Logistik in einen zweistelligen Millionenbereich. Regulatorische Anforderungen nehmen zu, der Personal- und Beratungsaufwand steigt dadurch. Schließlich sei die marktbedingte Entspannung bei den Gas- und Strompreisen nur kurzfristig, langfristig erwartet Carsten Schruck deutlich höhere Energiekosten. „Wir müssen also unsere Hausaufgaben machen, und das werden wir!“, so Schruck abschließend.

 

 


Auf dem deutschen Markt punkten

Michael Schulze Kalthoff (COO Pork) brachte ein stabiles Ergebnis für den Bereich Schwein mit und gab einen Ausblick auf künftige Herausforderungen.

Westfleisch konnte sich im Segment Schwein auch im vergangenen Jahr gut positionieren. Michael Schulze Kalthoff, COO Pork, berichtete auf der Generalversammlung von stabilen eigenen Schlachtzahlen: Mit rund 6,5 Millionen geschlachteten Schweinen erreichte das Unternehmen 2023 ungefähr das Vorjahresniveau – und das entgegen dem bundesweiten Negativ-Trend mit einem Minus von fast sieben Prozent.


Das Exportgeschäft sowohl in Europa als auch in Drittländern hat 2023 gelitten. „Weltweit haben wir weiter an Boden verloren“, erklärte Schulze Kalthoff. Das gelte nicht nur für den Absatz von Nebenprodukten, sondern auch für Edelteile. Umso wichtiger sei es, „dass wir das, was in Deutschland konsumiert wird, auch hierzulande produzieren.“


Westfleisch punktet auf dem deutschen Markt, und das soll auch so bleiben. Doch auch hier steigen die Herausforderungen weiter an. „Mit Erzeugerpreisen von 2 Euro – 2,20 Euro/kg SG kann Westfleisch gut umgehen“, sagte Schulze Kalthoff. „Doch bei etwa 2,50 Euro/kg SG wird es immer schwieriger, weil es dann zu einer deutlichen Kaufzurückhaltung im Handel kommt.“


Viele To Dos in 2024
Um künftig noch effizienter zu arbeiten, empfahl der Westfleisch-Vorstand den versammelten Mitgliedern auf der Generalversammlung, die eigenen Ferkelzahlen transparent über die Westfleisch-App zu melden. „Auf diese Weise können wir noch besser die Schlachtungen in den kommenden Monaten planen“, erklärte Schulze Kalthoff. Auch für den Landwirt rechnet sich die Ferkelzahl-Meldung, denn ein Mehrerlös von 50 Cent pro Schwein ist für ihn drin.


Neben diesen ganz handfesten Themen sprach Schulze Kalthoff unter anderem die politischen Rahmenbedingungen an: „Die Anforderungen an die Tierhaltung in Deutschland steigen und steigen. Doch Westfleisch lässt seine Mitglieder und Vertragslandwirte nicht allein!“ Entsprechende Teams auf Seiten der Genossenschaft stünden den Schweinehaltern in Sachen Tiergesundheit, Tierhaltungskennzeichnung, Herkunftskennzeichnung und Umstellung auf höhere Haltungsformen beratend zur Seite.
Die Westfleisch Offensive Tiergesundheit wird derweil weiter vorangetrieben. Schulze Kalthoff dazu: „Wir alle – Landwirte, Spediteure, Schlachter – sind mehr als gefordert, das gute Produkt Schweinefleisch gemeinsam zu schützen.“


Außerdem gab Schulze Kalthoff noch einen Ausblick zu den drei Schweineschlachtbetrieben: „Überall investieren wir derzeit gezielt in die Zukunftsfähigkeit unserer Betriebe.“ So werde in Coesfeld die Erweiterung weiter vorangetrieben, in Oer-Erkenschwick investiere Westfleisch unter anderem in die Zerlegung und in Hamm in neuen Brandschutz und in Verbesserungen beim An- und Abtransport.


Verarbeitung als Wachstumstreiber

In den Bereichen Weiterverarbeitung und Rind entwickelte sich die Genossenschaft mehr als ordentlich. Vorstandsmitglied Johannes Steinhoff hatte die genauen Zahlen dazu.

Westfleisch-Vorstandsmitglied Johannes Steinhoff verkündete auf der Generalversammlung stabile Zahlen für den Bereich Weiterverarbeitung. Entgegen dem weiter sinkenden Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch in Deutschland, konnte Westfleisch hier auch 2023 dank seiner Tochterunternehmen WestfalenLand und Gustoland Punkte gut machen.


Steinhoff, im Westfleisch-Vorstand verantwortlich für den Bereich Weiterverarbeitung, betonte zudem, dass sich der seit Jahren rückläufige Trend beim Fleischkonsum in Deutschland aktuell leicht abschwäche. Und das habe laut Steinhoff seine Gründe. Verbraucher griffen mehr und mehr zu Convenience-Produkten, was sich auch auf den Absatz von Fleischprodukten auswirke.


Rindfleisch wieder mehr nachgefragt

Zugute kamen diese Entwicklungen dem Geschäftsverlauf von WestfalenLand. „Wir konnten ein Umsatz-Plus von 4,5 Prozent verzeichnen“, sagte Steinhoff. Positiven Einfluss hätte auch die wieder höhere Nachfrage nach Rindfleisch. Deutschlandweit legte diese im Jahresvergleich um rund 9 Prozent zu. Auch hinsichtlich der Rinder-Schlachtzahlen konnte Steinhoff den Mitgliedern Positives berichten: „Im Vergleich zum leicht rückläufigen Bundestrend konnte Westfleisch diese um 5,2 Prozent steigern.“


Gustoland mit Rekordergebnis

Doch damit nicht genug: Auch das Tochterunternehmen Gustoland lieferte starke Zahlen. Der Wurst- und Convenience-Spezialist steigerte 2023 im Vergleich zum Vorjahr seinen Absatz um 9 Prozent und kam zudem auf ein Umsatzplus von 22,1 Prozent. Nach dem starken Wachstum in den vergangenen Jahren ist Gustoland mittlerweile in der Top 10 der Wursthersteller fest etabliert. „Auch in diesem Jahr erwarten wir weiteres Wachstum“, erklärte Steinhoff. „Und in den kommenden Jahren wollen wir im Bereich Veredelung weiterhin die Chancen nutzen, die die Konsolidierung des deutschen und europäischen Fleischmarktes bietet.“ Dabei sei eine Kapazitätserhöhung wichtiger Teil der strategischen Ausrichtung für die kommenden Jahre.


Zwei Wiederwahlen im Aufsichtsrat

Turnusmäßig werden auf der Generalversammlung die Mitglieder für den Aufsichtsrat neu gewählt, beziehungsweise in ihrem Amt bestätigt. In diesem Jahr wurden die zwei verdienten Mitglieder Dr. Jochen Farwick und Markus Westerfeld für eine weitere Amtszeit wiedergewählt.

Dr. Jochen Farwick ist 43 Jahre alt, verheiratet, und Vater von drei Kindern. Er ist selbst Landwirt und bewirtschaftet einen Ackerbau- und Schweinemastbetrieb in Lüdinghausen. Seit nun vier Jahren ist er Teil des Aufsichtsrats und freut sich, auch in den kommenden vier Jahren die Zukunft der Genossenschaft aktiv mitgestalten zu können.

 

 

Markus Westerfeld (44) kommt aus Erwitte und führt dort seinen eigenen landwirtschaftlichen Betrieb. Der verheiratete Familienvater von drei Kindern freut sich über die Bestätigung seiner ehrenamtlichen Arbeit und auf die weiteren vier Jahre im Aufsichtsrat.

 

 

Wir gratulieren beiden herzlich zur Wiederwahl!


Partnerbetriebe für HF 3 gesucht!

Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel hat sich deutlich positioniert und will künftig mehr Produkte aus Haltungsform 3 anbieten, vor allem Frischfleisch. Um diese Nachfrage auch künftig verlässlich zu bedienen, suchen wir weitere Partnerbetriebe, die auf die höhere Haltungsform umsteigen möchten.


Die Kriterien für HF3-Schweine:
•    QS- und ITW zertifiziert
•    Mindestfläche von 1,05 m²/Tier
•    Außenklimareiz oder mit ständigem Zugang zum Auslauf
•    Einsatz von Beschäftigungsmaterial
•    Futtermittel ohne Gentechnik
•    Befunddatenerfassung am Schlachthof
•    Teilnahme am Tiergesundheitsmonitoring
•    Jährliche Auditierung durch eine neutrale Zertifizierungsstelle


Sie fühlen sich angesprochen? Wir beraten Sie gerne.Ein Anruf bei unserem Außendienstmitarbeiter Schwein, Stephan Entrup, Tel. 0152 09321289, stephan.entrup@westfleisch.de, genügt.


Die Kriterien für HF3-Jungbullen

•    QS- und ITW zertifiziert
•    Mindestfläche von 4 m²/Tier
•    Außenklimareiz
•    Futtermittel ohne Gentechnik
•    Befunddatenerfassung am Schlachthof
•    Teilnahme am Antibiotikamonitoring
•    Jährliche Auditierung durch eine neutrale Zertifizierungsstelle

Die Kriterien für HF3-Milchkühe

•    Tier-Liegeplatzverhältnis 1:1
•    Laufstallhaltung mit ganzjährig nutzbarem Laufhof
•    Alternativ: Offenfrontstall
•    Alternativ: Laufstallhaltung mit Weidegang
•    Enthornung in den ersten 6 Lebenswochen mit Schmerzlinderung
•    Scheuer-Kratz-Bürste
•    Futtermittel ohne Gentechnik
•    Befunddatenerfassung am Schlachthof
•    Teilnahme am Antibiotikamonitoring
•    Jährliche Auditierung durch eine neutrale Zertifizierungsstelle

 

Sie fühlen sich angesprochen? Wir beraten Sie gerne. Ein Anruf bei unserem Außendienstmitarbeiter Rind, Hubertus Surmann, Tel. 0173 3505892, hubertus.surmann@westfleisch.de, genügt.