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Info für Landwirte digital  |  Februar 2024

Westfleisch-Tage 2024

Auch in diesem Jahr freuen wir uns wieder sehr, möglichst viele unserer Mitglieder auf den Westfleisch-Tagen 2024 begrüßen zu dürfen. Unser Vorstand informiert in der Woche vom 4. bis zum 8. März an vier verschiedenen Orten über alle wichtigen Ereignisse und wirtschaftlichen Entwicklungen des abgelaufenen Geschäftsjahres 2023 und gibt einen ersten Ausblick auf 2024.


Umfassender Rückblick auf 2023

Landwirtschaft und Fleischwirtschaft befinden sich weiterhin in einem extrem schwierigen Fahrwasser. Westfleisch kann aber auf ein ordentliches Jahr 2023 zurückblicken und sieht auch für dieses Jahr gute Chancen, um sich im Markt durchzusetzen. Details und alle Zahlen und Fakten zur wirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens erhalten alle Besucher der Westfleisch-Tage in den Vorträgen: Die Westfleisch-Vorstände nehmen sich anschließend wie gewohnt Zeit für alle Fragen. Auch aktuelle Themen wie Tierwohl, Haltungsformen oder Marktverschiebungen werden die Redner beleuchten.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!


Alle Termine auf einen Blick

Region Paderborn: Montag, 04.03.2024 im Café Restaurant zu den Fischteichen (Dubelohstraße 92, 33102 Paderborn)


Region Lübbecke: Dienstag, 05.03.2024 im Hotel-Restaurant Dreimädelhaus (Hauptstraße 28, 32339 Espelkamp)


Region Coesfeld: Donnerstag, 07.03.2024 in der Festscheune im Welcome Hotel Dorf Münsterland (Haidkamp 1, 48739 Legden)


Region Hamm: Freitag, 08.03.2024 auf Gut Kump (Kumper Landstraße 5, 59069 Hamm)  



„Einkauf Landwirtschaft“ neu aufgestellt

v.l.: Mit Hendrik Riekenbrauck, Deike Harms und Ralf Gausling stellt sich Westfleisch für die Zukunft neu auf.

Westfleisch hat seinen Geschäftsbereich „Landwirtschaft/Einkauf“ neu aufgestellt. Er ist künftig in strategische sowie operative Funktionen unterteilt; diese werden mit drei sehr erfahrenen Mitarbeitern aus dem eigenen Konzern besetzt: Ralf Gausling (55) wird ab 1. März 2024 als Leiter Einkauf Schwein das entsprechende Segment übernehmen, Hendrik Riekenbrauck (32) als Leiter Einkauf Großvieh das andere. Deike Harms (33) wird als Direktorin Landwirtschaft vor allem die strategische Weitentwicklung des gesamten landwirtschaftlichen Bereichs verantworten.


„Wir freuen uns sehr, dass wir diesen operativ wie strategisch wichtigen Bereich mit drei Top-Kräften aus dem eigenen Haus besetzen konnten“, erklärt Dr. Wilhelm Uffelmann, CEO von Westfleisch. Nach dem tragischen Tod des langjährigen Einkaufsleiters Heribert Qualbrink im vergangenen Frühjahr hatte interimsweise ein Team dessen Aufgaben wahrgenommen.


Deike Harms ist seit 2018 bei Westfleisch. In den vergangenen Jahren war die studierte Agraringenieurin vor allem im Bereich Landwirtschaft tätig. Gleiches gilt für Hendrik Riekenbrauck, der seit 2019 bei Westfleisch beschäftigt ist. Bereits seit 38 Jahren ist Ralf Gausling im Konzern tätig und verantwortet seit vielen Jahren den Schlachtvieheinkauf Schwein.



Westfleisch erweitert sein Produktportfolio

Westfleisch hat sein Angebot im Bereich der Heimtiernahrung weiter ausgebaut: Zum 1. Februar 2024 übernahm das Unternehmen den gesamten Geschäftsbetrieb der The Petfood Company GmbH aus Bocholt. „Mit dieser Übernahme ist uns ein weiterer Schritt gelungen, unsere eigene Wertschöpfungskette zu verlängern“, erklärt Dr. Wilhelm Uffelmann. Vorstandsvorsitzender von Westfleisch. „Für die Premium-Produkte von The Petfood Company sehen wir angesichts der starken Nachfrage bei unseren Handelspartnern ein hohes Wachstumspotenzial. Das wollen wir gemeinsam ausschöpfen.“


Hochmoderne Produktionsstätte

Das Bocholter Start-up musste Ende vergangenen Jahres Insolvenz anmelden, der Geschäftsbetrieb läuft seitdem jedoch weiter. „The Petfood Company ist ein sehr gut aufgestellter Produzent im Bereich Nassfutter und verfügt über eine hochmoderne Produktionsstätte“, sagt Johannes Steinhoff, Vorstand von Westfleisch. „Mit unseren Rohstoffen, unserer Erfahrung und unserem Netzwerk sowie dem gezielten Heben von Synergien werden wir die Produktion in Bocholt ausbauen, die Produktionsstätte nachhaltig weiterentwickeln und die rund 60 Arbeitsplätze für die Zukunft sichern.“ Die Rohstoffe erhält The Petfood Company auf kurzen Transportwegen aus den Westfleisch-Fleischcentern, unter anderem aus Coesfeld und Oer-Erkenschwick.


Heimtiernahrung bereits seit Jahren im Angebot
Westfleisch ist bereits seit vielen Jahren mit der Tochtergesellschaft DOG'S NATURE GmbH im Bereich von Trockenkauprodukten für Haustiere aktiv. „Mit The Petfood Company erweitern wir nun unser Produktportfolio um Nasstierfutter und ergänzen so, auch im Interesse unserer Kunden, unser Angebot im Segment der Heimtiernahrung“, erläutert Steinhoff.


Ausbau der Wertschöpfungskette
Konzernweit ist Westfleisch jetzt an zehn Standorten in Nordwestdeutschland tätig. Das Unternehmen investiert stetig in seine Produktvielfalt und forciert den Ausbau der eigenen Wertschöpfungskette. „Die erfolgreiche Übernahme steht beispielhaft für das, was wir in den kommenden Monaten und Jahren weiter vorantreiben werden: Wir detektieren Chancen, die sich durch die Konsolidierung des deutschen Fleischmarktes ergeben, und greifen dort zu, wo es strategisch und operativ sinnvoll ist“, sagt Uffelmann.




Landwirtschaft macht Schule

Meinhard Born (Leiter Unternehmenskommunikation bei Westfleisch) führte einen spannenden Dialog mit interessieren Lehrkräften über die moderne Landwirtschaft.

Willkommen zu Landwirtschaft live! So hieß es am zweiten Tag der AGRAR Unternehmertage für 16 Lehrerinnen und Lehrer von Gesamtschulen, Gymnasien und Berufskollegs aus dem gesamten Münsterland. Der Verein Stadt und Land aus Düsseldorf (stadtundland-nrw.de), eine Vernetzungsstelle von Schule und Landwirtschaft in Nordrhein-Westfalen und zuständig für den Lernort Bauernhof, hatte gemeinsam mit den Kooperationspartnern AgriV, AGRAVIS und Westfleisch sowie dem WLV und der Initiative „Mag doch jeder“ zu dieser besonderen Lehrerfortbildung eingeladen. Sie hatten bereits beim Schulbuchprojekt (wir berichteten) zusammengearbeitet, das im vergangenen Oktober veröffentlicht wurde und aktuelles Wissen über die Landwirtschaft als E-Book zugänglich macht. Auch 280 gedruckte Exemplare wurden den Schulen damals zur Verfügung gestellt.


Bei den AGRAR Unternehmertagen ging es jetzt also in eine neue Runde: Für Westfleisch stand Meinhard Born, Leiter Unternehmenskommunikation, den interessierten Lehrerinnen und Lehrern Rede und Antwort.


KI, Smart Farming, Tierwohlstall: Moderne Landwirtschaft wird greifbar
Nach einem kurzen Welcome am Stand der AgriV, auf dem extra für die Gäste aus der Schule ein „Klassenzimmer“ eingerichtet war, ging es direkt los zu einem Messerundgang. Und bereits nach kurzer Zeit gab es so manchen Wow-Effekt: Beispielsweise beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI), die künftig einen punktgenauen Pflanzenschutz ermöglichen soll und damit ein erhebliches Einsparpotenzial bringt, beim Tierwohl und dem Interessenkonflikt zwischen Außenklimaställen und Emissionsschutz oder, um bei der Stallumrüstung die richtige Balance zwischen Investition und Erlösmöglichkeiten zu finden.


„Mich hat beeindruckt, welche Möglichkeiten KI in der Landwirtschaft bietet“, meinte Thomas Leuker, Lehrer am Driland-Kolleg in Gronau, „auch wenn die Entwicklung etwas beängstigt.“ Es komme darauf an, wie sie genutzt werde, aber grundsätzlich sei es gelebte Nachhaltigkeit, wenn künftig beispielsweise 95 Prozent der Pflanzenschutzmittel eingespart werden könnten. Das Berufskolleg in Gronau ist eine sog. „Schule der Zukunft“, die sich den UN-Nachhaltigkeitszielen verschrieben hat und in Sachen „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) unterwegs ist.


Was Leuker selbst an anderen in seinem Kollegium mitunter störe, sei deren zu oft ausgeprägte „ideologische Brille“, so Leuker. Sie führe dazu, dass die Schüler sich kein eigenes Bild machen könnten. Die Mystery-Methode, eine moderne Lernmethode, die nicht vorgibt, sondern zur gemeinsamen Problemlösung animiert, findet Leuker deshalb sehr gut. AgriV, AGRAVIS und Westfleisch hatten fünf landwirtschaftliche Themen im Mystery-Format erarbeitet und den Schulen online und gedruckt zur Verfügung gestellt.


„Die Zukunft sitzt vor uns“
Die Notwendigkeit zu einer ausgewogenen Darstellung im Unterricht teilten auch zwei andere Teilnehmerinnen der Fortbildung. „Die Zukunft sitzt vor uns. Ich finde es ganz wichtig, dass das Thema gut vermittelt wird. Tiertransporte oder Haltungsformen beispielsweise sind in der Schule immer ein heißes Eisen“, so eine Lehrerin, zugleich Leiterin einer Schule im Aufbau und mit einem konventionell wirtschaftenden Landwirt verheiratet.


Ihre junge Kollegin mit Deutsch und Bio als Fächerkombi ist erst seit zwei Jahren im Beruf. Sie war begeistert über die „spannenden Einblicke in die Praxis, die man sonst gar nicht so bekommt. Ich wusste nicht, dass die Widersprüche bestimmter Regelungen teilweise so krass sind, auch wenn die Landwirte sich bemühen.“ Dem Schwarz-Weiß-Denken in der Gesellschaft über die Landwirtschaft steht die Lehrerin sehr skeptisch gegenüber, damit mache man es sich zu einfach.


Beide Lehrerinnen betonten auch die besondere Verantwortung der Lehrpersonen und der Institution Schule selbst. „Das Ziel muss sein, dass die Schüler sich ein eigenes Urteil bilden können und nicht einseitig informiert werden“, so die Aussage. Zudem müssten solche Fortbildungen im System Schule besser verankert werden und dürften nicht nur in der Freizeit stattfinden. Das Thema Landwirtschaft ziehe sich schließlich von der Klasse 5-13 durch und könne in vielen Fächern behandelt werden.


Nicht über, sondern mit der Landwirtschaft sprechen
Auch den beteiligten Unternehmen ist dieser faktenbasierte Ansatz sehr wichtig. Sie haben sich dem sog. „Beutelsbacher Konsens“ verpflichtet, wonach Lehrer kontroverse Sachverhalte auch kontrovers behandeln sollten und Schülerinnen und Schüler nicht mit eigenen Ansichten überrumpeln dürfen.


Meinhard Born, Leiter der Westfleisch-Unternehmenskommunikation zog ein positives Fazit: „Das war eine super Auftaktveranstaltung mit aufrichtig interessierten Lehrerinnen und Lehrern.“ Erstaunt war Born über teils sehr ins Detail gehende Fragen, z.B. zu den Vermarktungsverträgen, die Westfleisch den Bauern anbietet, zum Selbstversorgungsgrad von Schweinefleisch oder zu den Besonderheiten, die Westfleisch als Genossenschaft ausmacht. Er hoffe, dass die Veranstaltung wertvolle Impulse geben konnte, um möglichst viele Multiplikatoren in den Schulen zu erreichen. „Bei den Lehrern darf nicht Schluss sein, wir wollen bei Folgeveranstaltungen ebenso die Schüler erreichen“, so Born, auch mit Bauernhofbesuchen oder Betriebsbesuchen in der Westfleisch-Gruppe.