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Info für Landwirte digital  |  Dezember 2023

Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch!

Ein ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende zu – ein Jahr, das Landwirtschaft und Fleischwirtschaft erneut stark gefordert hat. Und dennoch konnte Westfleisch gemeinsam mit seinen landwirtschaftlichen Partnern wichtige Weichen für die Zukunft stellen. Vorstandsvorsitzender Dr. Wilhelm Uffelmann dankt herzlich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.


„Auch 2023 war ein extrem herausforderndes Jahr für die Landwirtschaft. Das von der Ampel-Regierung jüngst angekündigte Ende der Agrardiesel-Beihilfe und der Kfz-Steuerbefreiung ist dabei nur eine von vielen Maßnahmen, mit denen die Tierhaltung in Deutschland erschwert wird.


Gleichzeitig hat der Haltungswechsel in diesem Jahr noch einmal an Fahrt aufgenommen. Im Frühjahr kündigte der Discount an, bis 2030 bei Frischfleisch nur noch auf Haltungsform 3 und 4 zu setzen. Das bedeutet – und so klar muss man es tatsächlich auch sagen: nur wer gezielt in Nachhaltigkeit und Tierwohl investiert, kann künftig noch als Partner unserer Kunden, vor allem des deutschen LEHs, erfolgreich sein.
Gemeinsam mit Ihnen sind wir aber auch schon wertvolle Schritte in diese Richtung gegangen. So haben wir beim Schweinefleisch bereits eine bemerkenswerte Marktposition: Während bei Westfleisch das Frischfleisch zu fast 80 Prozent aus den höheren Haltungsformen 2, 3 und 4 kommt, liegt dieser Anteil bundesweit deutlich niedriger. Beim Rind wollen wir uns nun einen vergleichbaren Vorsprung erarbeiten. Der Vorteil für alle Beteiligten in der Erzeugungskette: deutlich höhere Absatz- und Planungssicherheit und attraktive Chancen auf Mehrerlöse.


An unserem Anspruch ändert sich dabei nichts: Jeder Vertragslandwirt und jedes Mitglied unserer Genossenschaft kann sich auch in Zukunft auf Westfleisch verlassen. Wir waren, sind und bleiben der verlässliche Partner für jeden Landwirt.


Schließlich möchte ich mich ganz herzlich bei allen unseren Vertragslandwirten und Mitgliedern für ihr Vertrauen bedanken. Danke für die gute Zusammenarbeit und das entschlossene Beschreiten unseres gemeinsamen Weges!


Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben ein wunderbares Weihnachtsfest, einen guten Rutsch und alles Gute für ein friedvolles neues Jahr!“


Dr. Wilhelm Uffelmann



Ein Plus für mehr Ferkeltransparenz

Westfleisch hat den BestSchwein-Vermarktungsvertrag für alle Vertragsferkelmäster in wesentlichen Punkten angepasst. Ab dem 1. Januar 2024 profitiert jeder Vertragspartner, der spätestens 60 Tage vor der Schlachtung sämtliche Ferkeleinstallungen an das Unternehmen gemeldet hat, von einer Bonuszahlung in Höhe von 50 Cent je tauglichem Schlachttier. Bis 31. Dezember dieses Jahres haben die Landwirte ebenso die Möglichkeit, ihre Einstallungen rückwirkend zu melden und vom Bonus zu profitieren. „Mit dem neuen Vertrag wollen wir für mehr Transparenz auf dem Schweinemarkt sorgen“, erklärt Vorstandsmitglied Michael Schulze Kalthoff. „Gemeinsam mit unseren Vertragspartnern wollen wir im Jahr 2024 wirtschaftlich noch einen Schritt nach vorne machen.“


Neues Design, neuer Inhalt
Aus bislang zwei Verträgen machte das Unternehmen eine schlanke Version, die neben einem neuen Erscheinungsbild einige wichtige neue Punkte enthält. Jeder BestSchwein-Vertragspartner kann seine Ferkel melden, egal ob die Schlachtschweine über den Vermarktungspartner oder direkt an Westfleisch geliefert werden. Auch das Geburtsland spielt aktuell noch keine Rolle bei der Ferkelmeldung. Landwirten stellt sich zwangsläufig die Frage: Welche Angaben muss ich machen, um den Bonus zu erhalten? Neben der VVVO-Nr. des BestSchwein-Vertragspartners müssen die Anzahl der eingestallten Ferkel je Kategorie, die Ohrmarkennummer der Ferkel, die Kategorie (Masteber, Improvac, Kastrat, weiblich), das Durchschnittsgewicht je Kategorie, die Genetik, das Einstalldatum und die durchschnittlichen Tageszunahmen gemeldet werden. Alle Angaben können mithilfe eines einfachen Formulars eingereicht werden.


Datenschutz als zentraler Baustein
Neben den Angaben zur Ferkeltransparenz enthält der neue BestSchwein-Vermarktungsvertrag als verpflichtenden Baustein eine Datenschutzerklärung. Diese Änderung wurde bereits im Juli dieses Jahres allen Vertragslandwirten von Westfleisch mitgeteilt. „Dieses Projekt ist im Rahmen der ‚Westfleisch Offensive Tiergesundheit‘ entstanden“, erläutert Schulze Kalthoff und fügt an: „Unser Ziel mit dieser Neuerung ist es, die Vertragsbetriebe auf mögliche Problematiken in ihrem Betrieb schneller aufmerksam zu machen und diese in Zusammenarbeit mit dem Tierarzt schnell zu behandeln sowie im Blick zu halten.“


Neues Preismodell geht an den Start
Weiterhin gilt das „4-Wochen-Preismodell“ als Standard des BestSchwein-Vermarktungsvertrags. Das heißt: Für alle Vertragspartner, die eine Änderung ihres Vertrages nicht explizit wünschen oder neu bei Westfleisch unter Vertrag stehen, gilt automatisch das „4-Wochen-Modell“. Um eine Alternative für all diejenigen zu schaffen, die sich der Preisdynamik offensiver stellen wollen, hat Westfleisch in der Vertragsanpassung nun den neuen „1-Wochen-Preis“ hinzugefügt. Hier gilt immer der am Mittwoch einer Woche veröffentliche Westfleisch-Preis. Das jeweilige Preismodell wird immer für ein Jahr gewählt, ein Wechsel zwischen den Modellen ist nur einmal jährlich möglich und muss Westfleisch mit einer Frist von vier Wochen zum 31. Dezember schriftlich mitgeteilt werden. „Mit dieser nun noch größeren Auswahl an Möglichkeiten haben die Vertragsbetriebe die Chance, unabhängiger von marktbedingten Preisschwankungen zu agieren“, sagt Schulze Kalthoff. „Mit den Neuerungen regieren wir aktiv auf den agilen Schweinemarkt und sehen uns gemeinsam mit unseren landwirtschaftlichen Vertragspartnern gut gewappnet für das anstehende Jahr!“


Sollten Sie weitere Fragen zu Ihrer vertraglichen Situation oder den Änderungen des BestSchwein-Vermarktungsvertrages haben, wenden Sie sich gerne an:


E-Mail: einkauf-landwirtschaft@westfleisch.de
Telefon: 02 51/4 93-0



Gezielte Investition in Nachhaltigkeit

v.l.: Henning Wieschemeyer (E.ON), Johannes Steinhoff (Vorstand Westfleisch), Gustav Kronsbein (Prokurist Westfleisch), Dr. Alexander Fenzl und Christoph Hiesgen (beide E.ON) freuen sich über einen gelungenen Start ihrer Zusammenarbeit.

Um die Ziele eines immer nachhaltigeren Betriebs in die Tat umzusetzen, investierte WestfalenLand kräftig: Mit einer Investitionssumme von rund 17 Millionen Euro baute das Unternehmen in Zusammenarbeit mit der E.ON Business Solutions GmbH (EBU) ein Blockheizkraftwerk (BHKW) mit zwei Aggregaten, eine NH3-Absorptionskältemaschine, einen NH-3 Lebensmittelfroster sowie eine PV-Anlage mit rund 168 kWp Leistung.
Teile des Produktionsbetriebs des SB-Fleischproduzenten laufen bereits vollständig mit Grünstrom. Das neu installierte Blockheizkraftwerk ist als sogenannte „Insellösung“ konzipiert. Das heißt, dass es im Fall eines Stromausfalls die Wiederaufnahme des Betriebs innerhalb kurzer Zeit garantieren kann. Längeren oder gar vollständigen Betriebsausfällen wird so zuverlässig vorgebeugt.

 
Vorhandene Potenziale besser nutzen
„Für einen nachhaltigen Betrieb braucht es effiziente Prozesse und ein möglichst ausgeschöpftes Einsparungspotenzial“, erklärt Westfleisch-Vorstand Johannes Steinhoff. „Auch bei dem neuen BHKW gibt es noch weiteres Potenzial, das wir in Zukunft ausschöpfen können.“ So könnte die heute mit Erdgas betriebene Anlage durch einen Umbau zukünftig auch mit Wasserstoff betrieben werden. Eine Versorgung des Betriebs mit Wärme und Strom lässt sich dadurch gleichermaßen sichern – mit gleichzeitig weniger Ressourcenaufwand.


Nebenprodukte werden effizient genutzt: Absorptionskältemaschinen wandeln die überschüssige Wärme des BHKWs in Kälte um und machen diese so für den Produktionsbetrieb nutzbar.


E-Ladesäulen für Beschäftigte
Im Zusammenhang mit dem Bau des neuen Blockheizkraftwerkes wurden auf dem Mitarbeiter-Parkplatz von WestfalenLand weitere zehn E-Ladesäulen installiert, die ihren Strom aus der neuen Anlage speisen. Alle WestfalenLand-Mitarbeiter, die ein Firmenfahrzeug nutzen, dürfen die Ladesäulen nutzen. Mithilfe eines zusätzlichen Chips erfolgt im Zuge dessen eine genaue Abrechnung. Dies ist ein weiterer Schritt Richtung mehr nachhaltiger Mobilität im Unternehmen.


Nächstes Projekt in Lübbecke
Das Energieprojekt ist erst der Anfang der Zusammenarbeit mit E.ON. Nach und nach wird Westfleisch weitere Schritte hin zu einer modernen Energietechnik machen. Als nächstes Etappenziel errichtet das Projektteam eine Aufdach-Photovoltaik-Anlage am Standort Lübbecke.