Info für Landwirte | Januar 2025
In dieser Ausgabe informieren wir Sie über folgende Themen:
Die Maul- und Klauenseuche (MKS) hatten die Tierhalter sicher nicht auf dem Zettel. Afrikanische Schweinepest (ASP), BHV-1 oder Vogelgrippe (AI) sind eher präsent. Wie schnell es jedoch gehen kann, zeigt sich am aktuellen Seuchengeschehen in Brandenburg. Zwar sind aufgrund des sofort verhängten Verbringungsverbots („Stand still“) sowie der eingerichteten Sperrzonen bislang keine weiteren MKS-Fälle hinzugekommen, aber die Sorgen sind groß. Denn die hochinfektiöse Seuche, die erstmals seit 1988 wieder in Deutschland aufgetreten ist, verursacht laut Raiffeisenverband schon jetzt Folgeschäden für die Landwirtschaft in Höhe von rund einer Milliarde Euro. Und noch immer ist die Eintragsquelle nicht bekannt. Die Sperrzonen in Brandenburg werden zunächst bis zum 11. Februar aufrechterhalten.
Tiertransporte bio-sicher durchführen
Westfleisch hat in der vergangenen Woche alle Tiertransporteure angeschrieben, um auf die strikte Einhaltung der Vorgaben zur Biosicherheit hinzuweisen, insbesondere sollen Tiertransporteure nicht mit in die Ställe gehen. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, ist betriebseigene Schutzkleidung obligatorisch!
Alle Beteiligten in der Kette tragen Verantwortung, dass Infektionsketten unterbrochen und Krankheitserreger nicht verbreitet werden. Zwar ist aktuell lediglich Brandenburg von der MKS betroffen, und Tiere dürfen gemäß der sogenannten Regionalisierung hierzulande weiter gehandelt werden. Aber die Hinweise auf Einhaltung der Biosicherheit gelten ja grundsätzlich – zum Schutz auch vor den anderen Seuchen und Krankheiten.
Tierhalter sind für Biosicherheit auf dem Hof zuständig!
Tierhalter sind rechtlich (EU-Tiergesundheitsrecht/Animal Health Law seit 21.4.2021) verpflichtet, effektive Biosicherheitsmaßnahmen konsequent umzusetzen und „Maßnahmen zum Schutz vor biologischen Gefahren“ sicherzustellen. Das wird auch von den amtlichen Stellen geprüft. Was vielen nicht bewusst ist: Wer diese Pflicht verletzt, verliert bei einem Seuchenausbruch wie derzeit bei ASP und MKS u. U. einen Teil der Entschädigung durch die Tierseuchenkasse. Auch Ertragsschadensversicherungen greifen nur, wenn alle rechtlichen Vorgaben erfüllt sind.
Wichtige Punkte eines Biosicherheitskonzeptes
Niedersachsen hat – was die Seuchenbekämpfung angeht – eine gewisse Vorreiterrolle in Deutschland. Landwirte erhalten weitreichende Informationen zur Umsetzung der Biosicherheit in den Betrieben beispielsweise über die Webseite der Niedersächsischen Tierseuchenkasse (www.ndstsk.de) mit wichtigen Dokumenten des niedersächsischen Biosicherheitskonzeptes Schwein. An den Leitfäden zur Einfriedung und zur Kadaverlagerung können sich alle Landwirte gut orientieren.
Wer sich nicht kümmert, hat erhebliche Folgen zu tragen: Auf der Seite der niedersächsischen Tierseuchenkasse findet man eine Tabelle zu den Kürzungen der Beihilfen bei mangelnder Biosicherheit. Mangelhafte Kadaverlagerung hat z.B. Kürzungen von bis zu 60% zur Folge.
In Niedersachsen müssen zudem alle Schweine- und Geflügelhalter ihr Biosicherheitskonzept bis zum 1. Januar 2026 bei der Tierseuchenkasse vorgelegt haben, sonst droht im Fall eines Seuchengeschehens die Kürzung der Beihilfe um 10 bis 25 Prozent.
Das niedersächsische Biosicherheitskonzept für die Rinderhaltung wird demnächst veröffentlicht. Den Leitfaden „Biosicherheit in Rinderhaltungen“ finden Landwirte im Netz: https://www.tknds.de/wp-content/uploads/2019/02/LeitfadenBiosicherheit_ZWEITEAUFLAGE_mitAnlagen.pdf
Das Biosicherheitskonzept für Schweine in NRW inkl. der Beihilfe für die tierärztliche Beratung ist relativ neu, die Vorgaben sind ähnlich. Auf Antrag des Landwirts wird eine Beihilfe der Tierseuchenkasse für die Beratung durch den Hoftierarzt gewährt. Es handelt sich um ein zweistufiges System:
Somit kann das Veterinäramt im Seuchenfall in der HIT-Datenbank sehen, dass der Plan zum Schutz vor biologischen Gefahren vorliegt. Sinnvoll ist es, teure Maßnahmen zum Schutz vor Gefahren – wie Zaun- und Torbau – zuerst mit dem Veterinäramt abzustimmen. Im Seuchenfall beurteilt das Veterinäramt das Biosicherheitskonzept des Betriebes in jedem Fall.
Biosicherheit im eigenen Interesse
„Es ist im großen Interesse des einzelnen Landwirtes, die Biosicherheitsmaßnahmen einzuhalten, und zwar zum Schutz des eigenen Tierbestandes”, sagt Westfleisch-Beratungstierärztin Dr. Ulrike Bernemann. Unterschieden wird dabei durchaus zwischen sogenannten „Friedenszeiten”, in denen kein Seuchengeschehen zu verzeichnen ist, und Zeiten mit Seuchenfällen, wie es derzeit bei der MKS oder auch der ASP der Fall ist und in denen die Maßnahmen in den betroffenen Gebieten deutlich strenger und restriktiver sind.
„Viele Landwirte können leider nicht nachvollziehen, dass die Vorgaben keine lästige Reglementierung darstellen, sondern dazu dienen, sich keine Erreger auf den Hof zu holen“, sagt die Westfleisch-Tierärztin. Bernemann räumt ein, dass Biosicherheit nicht überall gleich gut zu erreichen ist. Eine Abschottung wird beispielsweise schwieriger, wenn Rinder auf der Weide laufen oder Tiere mit Auslauf gehalten werden.
Denn die Ausbreitung eines Erregers hängt unter anderem von seiner Infektiosität, von den Übertragungswegen (Vektoren) und seiner Überlebensfähigkeit in der Umgebung ab. Dr. Anne Hiller, Leiterin Konzernqualitätsmanagement und Veterinärwesen bei Westfleisch, nennt ein plakatives Beispiel: „Das MKS-Virus ist hochansteckend und kann auch über die Atemluft der kranken Tiere verbreitet werden. Da reicht es, wenn während einer Ampelphase zwei Tiertransporter nebeneinander stehen. Insofern ist das strikte Verbringungsverbot während eines Seuchenfalls unabdingbar.“
Vier-Augen-Prinzip sinnvoll
Traditionell sind Rinder haltende Betriebe zumeist weniger geschlossen als Geflügel- oder Schweinebetriebe; nur wenige dürften ihre Ställe hermetisch abgeschlossen oder beispielsweise das Schwarz-Weiß-Prinzip eingerichtet haben. Wie es dennoch gelingt, den Betrieb bio-sicher zu machen erklärt ein Leitfaden zur Biosicherheit in Rinderhaltungen.
Daher hilft der Blick von außen (Vier-Augen-Prinzip), um Schwachstellen zu erkennen und abzustellen. Der Rat der Tierärztin: „Gehen Sie mit Ihrem Hoftierarzt durch die Ställe und über den Betrieb und nehmen Sie alle Bereiche in Augenschein. So erkennt man am besten, wo dringend Nachbesserungsbedarf besteht.“ Auf Betriebsbesuche von außen sollten Tierhalter in der derzeitigen Situation ohnehin verzichten und auch beispielsweise keine Schulklassen oder Kindergärten mehr in die Ställe lassen.
Fazit: Prävention beginnt im Kopf
Zum Nulltarif ist Biosicherheit nicht zu haben. Natürlich kosten effektive Zäune, kosten Hygieneschleusen, kostet Abschottung. Doch teuer wird es so oder so; denn der wirtschaftliche Schaden ist kaum abzusehen, wenn es zum Seuchenfall kommt. Das betrifft die gesamte Landwirtschaft, aber auch den einzelnen Betrieb. Denn wenn die rechtlichen Verpflichtungen nicht eingehalten werden, entfällt grundsätzlich der Anspruch auf die Entschädigungen und Beihilfen, oder die Leistungen werden deutlich gekürzt. Das gilt schon jetzt!
Das Wesentliche ist nach Ansicht von Tierärztin Bernemann: „Prävention beginnt im Kopf. Wer Tiere hält, muss sich mit Biosicherheit beschäftigen, sie konsequent umsetzen und auch die Mitarbeitenden dafür sensibilisieren.“
Alles andere ist ein unkalkulierbares Risiko.
ASP + MKS: Zwei Tierseuchen im Vergleich
In der Tabelle sind die beiden Tierseuchen Afrikanische Schweinepest (ASP) und Maul- und Klauenseuche (MKS) mit wichtigen Merkmalen gegenübergestellt. Sie sind derzeit die größte Bedrohung für Tierhaltungen.
Afrikanische Schweinepest (ASP) | Maul- und Klauenseuche (MKS) |
Empfängliche Tierarten:
| Empfängliche Tierarten:
|
Gefahren für die menschl. Gesundheit: keine
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Gefahren für die menschl. Gesundheit: keine |
Krankheitsbild beim Tier:
|
Krankheitsbild beim Tier:
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Behandlung: nicht möglich
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Behandlung: nicht möglich |
Impfstoff: nicht vorhanden
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Impfstoff: vorhanden, jedoch ausschl. Notimpfungen zulässig |
Schutz der Tiere im Betrieb: durch geeignete und konsequent umgesetzte Biosicherheitsmaßnahmen |
Schutz der Tiere im Betrieb: durch geeignete und konsequent umgesetzte Biosicherheitsmaßnahmen |
Kurze Erklärvideos zum Thema Biosicherheit
Kurze Erklärvideos zum Thema Biosicherheit sowie Infos zur Prävention hat Westfleisch auf der Webseite unter dem Punkt ASP-Infos für Landwirte veröffentlicht.
Ebenfalls sehr plakativ sind diese Kurzfilme zum Thema „Biosicherheit auf landwirtschaftlichen Betrieben“.
Hohe Verbindlichkeit und Verlässlichkeit sind die zentralen Säulen der „Qualitätspartnerschaft Westfleisch”. Unsere Dezember-Umfrage unter den Vertragslandwirten zeigt nun, dass die Werte dieses Leitbilds auch gelebt werden. Denn die Zusammenarbeit der Landwirte mit Westfleisch wird von den meisten der 123 Teilnehmer positiv bewertet. So halten es 89 Prozent der Landwirte für sehr wahrscheinlich, uns weiterzuempfehlen.
Besonders in puncto Kommunikation schneidet Westfleisch gut ab: 94 Prozent der Befragten sind mit der Verständigung mit dem Einkauf zufrieden. Ebenso positiv: 90 Prozent finden, dass die Beschäftigten von Westfleisch die Bedürfnisse der Landwirte gut aufnehmen. „Wir freuen uns sehr, dass unsere Kontaktpersonen im Einkauf so viel Zuspruch erhalten. Das bestärkt uns darin, weiterhin auf offene und transparente Gespräche zu setzen“, erklärt Deike Harms, Direktorin Landwirtschaft bei Westfleisch.
Zumal diese Dialogstärke gerade auch in herausfordernden Situationen gut ankommt: 82 Prozent der Landwirte sind der Meinung, dass Probleme oder Unstimmigkeiten gut oder zumindest eher gut gelöst werden. Bei der Zuverlässigkeit der Abholtermine liegt die Zufriedenheit ebenfalls hoch: 84 Prozent sind mit der Termintreue zufrieden.
Vermarktung passt, hohe Sorgfalt
Die von Westfleisch gezahlten Preise werden von drei Vierteln der Befragten als sehr oder eher zufriedenstellend empfunden. Lediglich 15 Prozent äußerten Unzufriedenheit mit der Vermarktungsleistung.
Besonders erfreulich ist, dass 92 Prozent die Einhaltung von Tierwohlstandards in der Zusammenarbeit positiv bewerten – ein zentraler Aspekt, der sowohl für uns als auch für die Landwirte eine wichtige Rolle spielt. „Das Feedback zeigt uns, dass wir mit unserem starken Fokus auf höchste Sorgfalt im Umgang mit den Tieren richtig liegen“, meint Harms. „Hier gilt es – wie bei allen anderen Themen – immer weiter dranzubleiben.“
Digitalisierung verstärken
Das gelte vor allem auch für die Punkte, die von manchen Landwirten eher kritisch gesehen werden. So erkennen sie zum Beispiel in Sachen Digitalisierung noch Verbesserungspotenzial. Ein Aspekt, den die Experten von Einkauf und IT bei Westfleisch mit der weiteren Optimierung des „ExtraNet 2.0“ aktuell bereits angehen. Die Rückmeldungen der Landwirte fließen grundsätzlich laufend in die Arbeit ein und sind eine wertvolle Hilfe aus der Praxis, um die Anwendung stetig zu verbessern. Als nächstes wird in Kürze der Service „Dokumentenabruf” freigeschaltet. Für die Landwirte bedeutet dies eine weitere, deutliche Arbeitserleichterung.
Die Umfrage soll nun regelmäßig wiederholt werden, um Entwicklungen noch besser bewerten zu können. „Deshalb bedanken wir uns sehr herzlich bei allen, die an der Umfrage teilgenommen haben“, betont Deike Harms. „Schließlich wollen wir unsere ‚Qualitätspartnerschaft Westfleisch‘ weiter positiv mit Leben füllen.“ Die nächsten Schritte? Noch gezielter auf die Bedürfnisse der Partner eingehen, die hohen Standards halten – und natürlich weiterhin offen für Feedback bleiben.
Der Schlachtschweinemarkt steht derzeit erheblich unter Druck. Das aktuelle Seuchengeschehen hat die Marktlage mit saisonal bedingten Überhängen noch einmal verschärft. Von den Auswirkungen beispielsweise durch Exportbeschränkungen bleibt auch Westfleisch nicht verschont.
Zum ohnehin volatilen Markt kommt hinzu, dass sich die Preisentwicklung für Schlachtschweine in den letzten Jahren von der offiziellen Preisnotierung abgekoppelt hat und durch diverse Zu- und Abschläge sehr unübersichtlich geworden ist. Westfleisch betrachtet den VEZG-Preis jedoch als verlässliche Orientierung, die es wieder mehr in den Fokus zu rücken gilt.
Daher werden bis 2026 die Westfleisch-Vertragsbausteine grundlegend auf den Prüfstand gestellt. Aus diesem Grund wird auch der Basispreis vom 3. Februar an um 3 Cent gesenkt. Für Vertragsbetriebe wird dieser angepasste Grundpreis ab der 6. KW 2025 in die Mehrwochenpreise eingerechnet. Die Landwirte sind separat darüber informiert worden.
In die Entscheidungsfindung ist auch der Beirat für Kooperationsfragen eingebunden worden. Mit den Veränderungen passt sich die Genossenschaft an die aktuellen Marktbedingungen an und sorgt für eine stabile und starke Position im Wettbewerb. Die sichere Abnahme der vertraglich gebundenen Schweine bleibt natürlich garantiert.
„Es ist höchste Zeit: Die Politik muss ihre Regulierungswut endlich stoppen! Unsere Branche braucht faire Rahmenbedingungen, keine praxisferne Bürokratie!“ Diesen eindringlichen Appell sendete Mitte Januar Westfleisch COO Michael Schulze Kalthoff auf dem Coesfelder WLV-Kreisverbandstag in Senden.
Hier stand neben den Jahresberichten der WLV-Vertreter eine Podiumsdiskussion mit jungen Landwirten, dem Handel und Branchenvertretern auf dem Programm. Patrick Liste, Chefredakteur des Wochenblatts, moderierte die Runde unter der Fragestellung „Politikstillstand und Handelsmacht: Wie kann die Landwirtschaft ihre Zukunft selbst gestalten?“
Miteinander Herausforderungen meistern
Michael Schulze Kalthoff betonte vor rund 300 Landwirten, dass die aktuell unklare politische Lage ein belastender Faktor für die Fleischbranche sei. Faire Rahmenbedingungen und mehr Dialogbereitschaft wünscht er sich nun von der künftigen Regierung, nimmt aber auch die eigene Branche sowie die weiteren Marktteilnehmer in die Pflicht. Ein gutes Miteinander sei unbedingt notwendig: „Politik, Landwirtschaft, Fleischwirtschaft und Handel müssen enger zusammenarbeiten. Nur mit einem ideologiefreien und realitätsnahen Dialog können praktikable Lösungen entstehen, die den großen Herausforderungen gerecht werden.“
Vorgaben müssen umsetzbar sein
Konkrete Beispiele lieferte Schulze Kalthoff auch. „Zum Beispiel muss die Politik umsetzbare Lösungen schaffen, die Strukturwandel und Versorgungssicherheit gleichermaßen fördern.“ Der Handel wiederum müsse Planungssicherheit bieten, eine gewisse „Linientreue“ für die Themen 5xD und HF 3 sowie 4 beweisen – auch in schwierigen Zeiten. Und Landwirte müssten schließlich Chancen nutzen: „Ich bin mir sicher, die Nachfrage bleibt auf einem guten Niveau, die von den Besten bedient werden wird“, sagte Schulze Kalthoff.
Darüber hinaus müsse der Beitrag der Landwirtschaft zur Versorgungssicherheit endlich angemessen gewürdigt werden. Dass das Thema viele Landwirte bewegt, spiegelte auch die anschließende Fragerunde mit dem Publikum wider, bei der viele Landwirte das Wort ergriffen. Zweifelsohne gibt es noch viel miteinander zu diskutieren, um am Ende nicht durch ein „selbst gestalten“, sondern in einem „miteinander gestalten“ eine gute Basis für die Zukunft zu legen. Dies stellte auch Schulze Kalthoff in Senden klar heraus: „Lassen Sie uns nach gemeinsamen Chancen suchen, nach einem engen Schulterschluss und nach verlässlichen Partnerschaften. Das stärkt uns alle – Landwirtschaft, Industrie und Handel!“
Keine Alternative zum Optimismus
Mitte Januar besuchte Schulze Kalthoff mit der Mitgliederversammlung der Unternehmensberatung Rind & Schwein (URS) eine weitere lokale Veranstaltung, dieses Mal im Raum Niedersachsen. Er berichtete in Nordsulingen vor rund 100 Landwirten vor allem über Chancen, die der aktuell schwierige Markt für Nutztierhalter bietet.
Schulze Kalthoff ist sich der Herausforderungen der Branche, wie aktuelle Seuchenentwicklungen sowie steigende Anforderungen an Haltungsbedingungen und Nachhaltigkeit von allen Seiten, bewusst. Dabei war ihm doch eines besonders wichtig: „Wir schauen nach vorne. Denn es gibt keine Alternative zum Optimismus.“
In den vergangenen Monaten haben wir für Sie unser Einkaufs-Team in Münster weiter verstärkt. Um Ihnen die neuen Gesichter näher zu bringen, stellen wir Ihnen die frischen Kolleginnen und Kollegen an dieser Stelle gern kurz vor. Heute im Portrait:
Alter: 29
Wohnort: Altenberge
Ausbildung:
Industriekaufmann
Abteilung bei Westfleisch: Backoffice Einkauf Landwirtschaft
Bei Westfleisch seit: 2025
Aufgaben:
QS/ITW, Stammdatenmanagement, Projektbetreuung, Vertragsmanagement
Hobbies: Sport, Kochen, Reisen
Mein Lieblingsfleischgericht: Schnitzel
Gute Botschaft für Rinder haltende Betriebe im Norden Deutschlands: Denn vom 1. Februar 2025 an wird die ZNVG eG, die Vermarktungsgemeinschaft für Zucht-, Nutz- und Schlachtvieh eG, aus Neumünster exklusiv für Westfleisch alle Rinder aus Schleswig-Holstein erfassen.
Damit bauen die beiden auch bisher schon kooperierenden Partner ihre Zusammenarbeit in der Rindfleischvermarktung deutlich aus. Westfleisch-Vorstand Dr. Wilhelm Uffelmann hatte im Herbst bereits angekündigt, dass sich das Schlachtunternehmen stärker in Norddeutschland engagieren werde. Gemeinsam wollen Westfleisch und ZNVG jetzt die Chancen nutzen, die sich durch die veränderten Marktbedingungen und den Wegfall von Schlachtkapazitäten in Norddeutschland ergeben haben.
Gesicherte Abnahme
Die ZNVG ist mit 1.200 Mitgliedern und rund einer Million vermarkteter Rinder und Schweine pro Jahr einer der führenden Viehvermarkter Norddeutschlands. Die Rinder aus dem hohen Norden wird die ZNVG jetzt zentral über den Standort Neumünster bündeln und exklusiv an die Westfleisch-Standorte Lübbecke und Bakum liefern. Es handelt sich dabei vor allem um weibliche Tiere – Rinder und Kühe –, die zu einem großen Teil aus höheren Haltungsformen stammen. Die Genossenschaft will damit die Schlachtungen von HF3-Rindern mengenmäßig deutlich voranbringen, Tendenz perspektivisch weiter steigend.
Im niedersächsischen Bakum betreibt Westfleisch eine Rinderschlachtung, in Lübbecke bei Minden (NRW) einen der leistungsfähigsten Rindfleischbetriebe Europas. Das Schlachtunternehmen verbindet bereits eine langjährige, erfolgreiche Partnerschaft mit der ZNVG. Beide Unternehmen betonen die strategische Bedeutung der nun vertieften Kooperation. Für die Schlachthöfe in Lübbecke und Bakum bedeutet die Kooperation eine gesicherte Auslastung und eine starke Marktpräsenz. Den Rinderhaltern wird auf diese Weise eine effiziente Verarbeitung und Vermarktung garantiert. Die Transportzeiten und -wege werden sich für die Tiere, wenn überhaupt, nur unwesentlich verändern.
„Wir laufen in dieselbe Richtung“
„Der Zeitpunkt für diesen weiteren Schritt ist durch die Neusortierung der Verhältnisse im Norden optimal“, zeigt sich Dr. Achim Münster, Geschäftsführer der ZNVG, sehr zufrieden. Beide Genossenschaften teilen eine gemeinsame Philosophie und legen großen Wert auf eine verlässliche, vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Auch für Christopher Rengstorf, Konzernverantwortlicher für die Rindersparte bei Westfleisch, „passt alles perfekt zusammen – die richtigen Partner und die passende Gelegenheit. Wir laufen einfach in dieselbe Richtung und haben mit unserem Vermarktungspartner ZNVG einen wichtigen Akteur an unserer Seite“, würdigt er die Vereinbarung für die exklusive Kooperation.
Viel Trubel in Berlin und Westfleisch mittendrin: Die Grüne Woche lockte inmitten des Bundestagswahlkampfs 310.000 Besucher an, darunter auch viel Polit-Prominenz. Michael Schulze Kalthoff, Vorstand Sparte Schwein von Westfleisch, nutzte die Gelegenheit und brachte unter anderem bei CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann die Sorgen, Nöte und Forderungen der Landwirte zur Sprache.
Natürlich war in dem intensiven Austausch auch die Maul- und Klauenseuche und die damit einhergehende Exportsperre ein Thema. Doch darüber hinaus platzierte Schulze Kalthoff auch bei Carsten Linnemann den Wunsch nach mehr Planungssicherheit sowie nach mehr Wertschätzung für die Landwirtschaft: „Wir hatten ein gutes Gespräch, bei dem ich mit meinen Anliegen auf viel Verständnis gestoßen bin“, berichtet Schulze Kalthoff. „Ich bin zuversichtlich, dass er die schwierige Lage vieler Landwirte sieht und dass er uns unterstützen wird, um endlich Lösungen für die drängendsten Probleme zu finden.“
Achtung, vormerken: Im März finden die nächsten „Westfleisch-Tage“ statt. An vier Orten in Nordwestdeutschland gibt der Vorstand Einblick in die vorläufigen Geschäftszahlen von 2024 sowie einen Ausblick auf die kommenden Monate. Zudem wird es für Sie genügend Raum geben, um mit Ansprechpartnern von Westfleisch oder mit Berufskolleginnen und -kollegen ins Gespräch zu kommen.
Hier ein Überblick über die Termine:
Coesfeld: 10. März 2025 in Legden
Hamm: 11. März 2025 in Hamm
Lübbecke: 12. März 2025 in Hüllhorst
Paderborn: 13. März 2025 in Paderborn
Die Veranstaltungen beginnen um 18 Uhr.
In den kommenden Wochen erhalten Sie eine persönliche Einladung mit näheren Informationen. Wir freuen uns, auf unseren „Westfleisch-Tagen“ mit Ihnen ins Gespräch zu kommen.
10.03. - 13.03.2025
Westfleisch-Tage