Klares Ja! Wir haben bereits frühzeitig die Weichen gestellt und in den vergangenen Jahren vorausschauend investiert und unsere Struktur und unsere Standorte angepasst. Heute haben wir mit dem Standorttandem Lübbecke/Bakum einen der modernsten und nachhaltigsten Rindfleischbetriebe Europas. In Oer-Erkenschwick und Münster unterhalten wir mit Gustoland und WestfalenLand zwei starke eigene Unternehmen in der Weiterverarbeitung - ein Geschäftszweig, der immer weiter wächst. Zudem haben wir drei Betriebe, in denen ausschließlich Schweine geschlachtet und zerlegt werden: in Hamm, Oer-Erkenschwick und Coesfeld.
In der Tat sehen wir einen auch künftig weiter leicht zurückgehenden Schweinefleischkonsum in Deutschland. Daher werden wir insgesamt in Zukunft kaum mehr schlachten als wir heute dürfen. Aber wir wollen künftig noch nachhaltiger und wirtschaftlicher agieren. Für Coesfeld bedeutet das ganz konkret: Wir wollen hier gezielt erweitern, modernisieren und verbessern. Nach der Erweiterung werden wir je Schlachtung weniger Strom, weniger Gas und weniger Wasser benötigen.
Keinesfalls. Wir wollen zwar moderat wachsen, aber selbstverständlich ohne Nachteile für die Nachbarn – im Gegenteil. Deshalb gestalten wir unsere Entwicklung behutsam und verantwortungsvoll mit gezielten Investitionen. Im Erweiterungsfall zählen dazu zum Beispiel Abluftreinigungsanlagen auf dem neuesten Stand der Technik, erweiterte, ggf. sogar zusätzliche Lärmschutzmauern oder eine veränderte Wegeführung. Letztgenannte sieht unter anderem eine zusätzliche LKW-Ausfahrt vor, mit der wir die Verkehrssituation im direkten Betriebsumfeld deutlich optimieren. Konkret bedeutet dies alles: Unter dem Strich wird sich die Situation für die Nachbarschaft – sogar bei möglicherweise höherer Schlachtleistung – verbessern. Das bestätigen im Übrigen auch die zahlreichen von der Stadt beauftragten unabhängigen Gutachten: Eine Erweiterung macht für die Anlieger nichts schlechter, sondern vieles besser – zum Beispiel hinsichtlich Gerüchen oder Geräuschentwicklung.
Hinsichtlich der Tierhaltung wird sich in den kommenden Jahren sehr vieles verändern. Die eingeführte Kennzeichnung der Haltungsformen bietet ein hohes Maß an Transparenz für die Verbraucher. Die Tierwohlstufen sind dank deutlicher Etiketten auf den Schweinefleischprodukten klar erkennbar und können vom Verbraucher gezielt gewählt werden. Westfleisch ist dabei ein wichtiger Vorreiter der Branche. Mittlerweile kommen rund 70 Prozent unserer Frischfleisch-Produkte aus den Haltungsformen "2","3" oder "4". Diese Quote werden wir in den kommenden Jahren weiter steigern.
Gemeinsam mit Wissenschaftlern und Veterinären haben wir ein verbindliches Maßnahmenpaket für mehr Aufmerksamkeit für das einzelne Tier in den Ställen entwickelt – die 'Westfleisch-Offensive Tiergesundheit‘.
Ziel ist es, landwirtschaftliche Betriebe künftig noch besser präventiv zu beraten, zu sensibilisieren und noch stärker zu unterstützen. Im Zentrum des Systems stehen verbindliche Vorgaben für die Zusammenarbeit von Hoftierärzten und Landwirten, ein engerer Austausch mit amtlichen Veterinären, eine feinere Datenanalyse unserer Dokumentationen nach tierwohlrelevanten Aspekten sowie strengere Maßnahmen und Konsequenzen.
Nein. Unser erhöhter Anspruch an die Haltungsform der Tiere unterstützt die Entwicklung, dass die Zahl der Schweine pro Betrieb aufgrund des größeren Platzbedarfs pro Tier sogar abnehmen wird. Und außerdem: Aktuell wird nicht einmal die Hälfte aller Schweine aus der Region Coesfeld bei Westfleisch in Coesfeld geschlachtet, sondern in weiter entfernten Schlachtbetrieben! Für jedes Tier, das künftig zusätzlich hier "regional" geschlachtet werden kann, ergibt sich eine kürzere Transportdauer als bislang – auch das ist eine Verbesserung für Qualität und Tierwohl.
Heutzutage müssen alle Unternehmen nachprüfbar umweltgerecht und nachhaltig agieren - andernfalls werden sie auf Sicht keine Chancen mehr haben. Unser Erweiterungsprojekt ist kein Widerspruch zu den Zielen von Stadt und Kreis - im Gegenteil. Wir verfolgen sie gleichermaßen und nicht minder engagiert, unter anderem mit einer ökologieorientierten Energieplanung und einem erweiterten Fokus auf ‚grüne‘ Energie. So errichten wir zum Beispiel Photovoltaik-Anlagen überall dort, wo es möglich und sinnvoll ist. Und nicht nur bei der Erzeugung, auch beim Verbrauch setzen wir ganz klar auf Optimierung und Verbesserung: Nach der Erweiterung werden wir je Schlachtung weniger Strom, weniger Gas und weniger Wasser benötigen.
Westfleisch verfolgt im Rahmen seiner Standortmodernisierung ein nachhaltiges Klimakonzept. So planen wir, die technische Gebäudeausrüstung (Lüftungs‐, Heizungs‐, Kälteanlagen inklusive zugehöriger Leitungsnetze, Mess‐, Steuer‐ und Regeltechnik) nach den jeweiligen Vorgaben in ihren Richtlinien und nach dem neuesten Stand der Technik zu modernisieren. Hinsichtlich Stromverbrauch und Wärmerückgewinnung sämtlicher energierelevanter Bauteile dienen uns die Anforderungen der Öko-Design-Richtlinie als Maßstab. Für Maschinen und Anlagen zum Erzeugen von Druckluft, Kälte, Wärme und Dampf sowie für jegliche Pumpen-, Mess‐, Steuer- und Regeltechnik orientieren wir uns am neuesten Stand der Entwicklung.
Der Fokus bei Westfleisch liegt auf einer nachhaltigen, umwelt- und klimaschonenden Produktion. Mit gezielten Messungen, Analysen, optimierten Betriebsprozessen, innovativen Technologien und hochmodernen Anlagen vermindern wir ständig unseren Ressourcenverbrauch. Wir achten permanent darauf, Rohstoffe und Ressourcen so effektiv wie möglich einzusetzen und Reststoffe weitestgehend zu vermeiden. Wussten Sie zum Beispiel, dass wir heute einen Schlachtkörper zu rund 99 Prozent vermarkten?
Mit dem Erweiterungsprojekt in Coesfeld inklusive der ökologieorientierten Energieplanung und dem weiteren Fokus auf "grüne" Energie folgt Westfleisch auch dem von Stadt und Kreis Coesfeld gesteckten Ziel, die Zukunft für die Region und ihre Menschen umweltgerecht, zukunftsorientiert und nachhaltig zu gestalten.
Der Begriff „Qualität“ steht immer mit im Mittelpunkt unseres Handelns. Momentan lässt sich beobachten, dass der Markt für Schweinefleisch in Deutschland stagniert, perspektivisch sogar zurückgeht. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an uns in vielerlei Hinsicht. Um in diesem Marktumfeld zukunftsfähig sein zu können, setzen wir verstärkt auf Qualität. Den Begriff „Qualität“ füllen wir vor allem in dreierlei Hinsicht immer mehr mit Leben: Erstens mit mehr Tierwohl, zweitens mit einer zunehmend nachhaltigen Produktion und drittens mit der Verbesserung der Situation für Mitarbeiter, Partner und Anrainer.
Ein Mythos, der in der Diskussion immer wieder auftaucht lautet: 'Mit höheren Schlachtzahlen steigt das Risiko, dass Tiere nicht richtig betäubt werden und qualvoll im sogenannten Brühebad sterben.'
Diese Behauptung ist falsch. Richtig ist: 1.) Die Zuverlässigkeit des Betäubungsprozesses ist unabhängig von der Schlachtzahl; 2.) Die Ordnungsgemäßheit der Betäubung wird, so wie der gesamte Schlachtprozess, täglich und permanent von amtlichen Veterinären des Kreises überwacht; 3.) Im Fleischcenter in Coesfeld gibt es kein Brühebad.
Nein. Sonn- und Feiertage sind in der Regel arbeitsfrei – auch bei Westfleisch. Seltene Ausnahmen davon kann und wird es, wie in der Vergangenheit, auch weiterhin geben. Und zwar aus einem ganz einfachen Grund: Wenn Feiertage oder Brückentage ungünstig liegen, der Verbraucher im Lebensmittelgeschäft aber am nächsten Werktag um halb 9 Uhr eine gut gefüllte Frischfleischtheke erwartet, möchten wir unseren Handelkunden gerne dabei helfen, diesen Wunsch zu erfüllen. Dazu gehört bei Bedarf auch ein Arbeitsbeginn an einem Sonn- oder Feiertag – selbstverständlich nur mit Zustimmung der Mitarbeiter und der Behörden.
Wir modernisieren unseren Betrieb mit Technik, die auf dem neuesten Stand ist. So wird zum Beispiel nach dem Neubau der Abluftreinigungsanlage die Luft aus geruchsintensiven Bereichen in einem Maße gereinigt und aufbereitet, das mit der bisherigen Technik nicht erreichbar ist. Dank eines biologischen Prozesses lässt sich eine sehr hohe Geruchseliminierung erzielen.
Gerüche durch den Anlieferverkehr von lebenden Tieren lassen sich nur bedingt einschränken oder verhindern; sie wird es auch weiter geben.
Die jetzt beantragte Änderung des Bebauungsplans hat zunächst nichts mit der genehmigten Schlachtkapazität zu tun; diese bleibt dadurch unberührt und auf Höhe der aktuell genehmigten Menge von 55.000 Tieren pro Woche bestehen. Für eine Kapazitätserhöhung ist eine separate Genehmigung im Rahmen des Bundesimmissionschutzgesetzes (BImSchG) notwendig.
Die später beantragte Erhöhung der Maximalkapazität um rund ein Viertel auf 70.000 Schlachtungen pro Woche wird aller Voraussicht nach von uns nur in Ausnahmefällen genutzt. Die Regelkapazität liegt nach aktuellen Planungen weiterhin deutlich darunter. Dementsprechend wird sich der Lkw-Verkehr in der Praxis kaum spürbar verändern. Selbst die Ausnutzung der noch nicht beantragten, maximalen Kapazität wäre mit höchstens 15 bis 20 zusätzlich einfahrenden Lebendtierfahrzeugen verbunden.
Zur einer generellen Entlastung der Verkehrssituation trägt zudem unser Antragspunkt „zusätzliche Lkw-Ausfahrt“ bei: Durch eine geänderte Verkehrsführung auf dem Gelände und eine zweite Ausfahrt würde die Kreuzung Stockum/Borkener Straße künftig spürbar entlastet.
Nein. Kritiker behaupten immer wieder, dass der Anfang 2022 fertiggestellte Neubau des Ausgleichskühlhauses sowie der Sozialräume bereits der Beginn der Erweiterung sei. Doch dies ist nicht der Fall. Mit dem neuen, energieeffizienten Kühlhaus können wir künftig lediglich die gestiegenen Sortier-Anforderungen unserer Kunden besser erfüllen. Denn im Handel gibt es immer mehr Produkte, die sich zum Beispiel hinsichtlich Tierwohl- und Regional-Klassifizierungen unterscheiden. Diese Anforderung zeichnete sich bereits seit Jahren ab: Die jetzige Maßnahme, der Neubau des Ausgleichskühlhauses sowie der Sozialräume, wurde nach einem Antrag in 2019 bereits 2020 genehmigt.
Die Ausnahmegenehmigung für die moderat höhere und Umfeld verträgliche Bauhöhe wurde nach einem Antrag in 2019 bereits 2020 genehmigt. Schließlich zeichnete sich auch die Notwendigkeit des Kühlhauses bereits vor Jahren ab: Im Einzelhandel gibt es zunehmend mehr Schweinefleischprodukte, die sich hinsichtlich Haltungsform, Regionalität und anderen Kundenwünschen unterscheiden. Diese wachsende Vielzahl an Produkten müssen wir innerhalb der Herstellungs- und Lagerprozesse genau voneinander trennen und sortieren. Dafür ist eine entsprechende Größe und Technik vonnöten – insbesondere hinsichtlich der Kühlkapazitäten.
Das intelligente Ressourcenmanagement bei Westfleisch umfasst selbstverständlich auch den Wassereinsatz am Standort: Hochmoderne Anlagen passen Verbräuche automatisch den jeweiligen Produktionsbedingungen an und senken so Durchlaufmengen und Energiebedarf. Betriebsinterne Kreislauf- und Aufbereitungskonzepte werden den Frischwasserverbrauch bis 2030 um rund 20 Prozent pro Schlachteinheit reduzieren.
Der Grundwasserspiegel wird von den Erweiterungsplänen nicht beeinflusst. Unsere Erlaubnis zur Entnahme von Grundwasser beinhaltet eine maximal zulässige Fördermenge von Wasser aus eigenen Brunnen. Diese Menge wird auch künftig nicht erhöht. Den über die Brunnenwassermenge hinausgehenden Bedarf decken wir auch heute schon durch Zukauf von Stadtwasser ab.
Der größte Wasserverbrauch bei Westfleisch in Coesfeld entsteht übrigens bei der täglichen Reinigung des Betriebs – nicht im Schlachtprozess. Und der Reinigungsprozess bleibt derselbe, da die Mehrkapazität durch eine moderate Ausweitung der Arbeitszeiten erreicht werden kann, nicht durch ein Vergrößern der Produktionsfläche.
Der Grundwasserspiegel wird monatlich an 22 verschiedenen Mess-Stellen überprüft. Sie befinden sich auf dem Gelände sowie in direkter Umgebung bis zu drei Kilometer Entfernung. Die Daten werden dokumentiert und an den Kreis Coesfeld übermittelt.
Ja sicher! Wir stehen im ständigen Austausch mit allen relevanten Behörden, führen laufend Gespräche mit Bürgern und Vertretern aus Stadt und Kreis. Wir sind hier in Coesfeld seit 1972 – also seit gut 50 Jahren – fest verwurzelt. Und auch deshalb liegt uns sehr viel an einer gemeinsamen, erfolgreichen und kooperativen Zukunft mit der Coesfelder Bevölkerung, Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. Wer mit uns in den Dialog treten will, ist herzlich dazu eingeladen. Schreiben Sie einfach an coesfeld@westfleisch.de
Nein. Westfleisch ist eine Genossenschaft, die es seit über 90 Jahren gibt. Sie gehört rund 4.900 landwirtschaftlichen Familien aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Das Genossenschaftsprinzip bedeutet: Über den Rückfluss von erwirtschafteten Gewinnen führt Westfleisch nach jedem erfolgreichen Geschäftsjahr nennenswerte Beträge in die hiesige Landwirtschaft zurück. Wir stärken also auf zusätzliche Weise die landwirtschaftlichen Betriebe, die so zum Beispiel in moderne Stallbauten, mehr Tierwohl, innovative Maschinen oder alternative Energieanlagen investieren können – oft mit Hilfe wiederum regionaler Betriebe und Dienstleister. Solche Rückflüsse sind in der Branche nicht üblich.