7. Mai 2013
Westfälischer Fleischvermarkter erhält „Meat Vision Award 2013” / Deutsche Fachpresse würdigt Vorreiterrolle / Nachhaltigkeit Kernthema beim IFFA-Kongress in Frankfurt
Münster | Frankfurt/M. Die Fachpresse des Dt. Fachverlages würdigt die Vorreiterrolle von Westfleisch: Für „beispielgebende Signale” in Sachen Nachhaltigkeit ist das drittgrößte deutsche Fleischunternehmen am Freitag, 3. Mai 2013 im Rahmen der Auftaktveranstaltung zur diesjährigen IFFA in Frankfurt Main mit dem „Meat Vision Award” ausgezeichnet worden. Dr. Helfried Giesen, Sprecher des Vorstands der Westfleisch eG, nahm den Preis für die nachhaltige Unternehmensstrategie entgegen.
Nachhaltigkeit ist eines der zentralen Themen auch in der Fleischbranche, leitete Laudator Prof. Dr. Wolfgang Branscheid, langjähriger Leiter des Max Rubner-Instituts (MRI), vor den internationalen Gästen der Festveranstaltung ein. Mit „werteorientiertem Denken” habe das Unternehmen seit dem Jahr 2007 ein auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Leitbild, die „Qualitätspartnerschaft Westfleisch” konsequent weiterentwickelt, begründeten die zwölf hochkarätigen Juroren ihr Votum für Westfleisch. Der Branchenpreis wurde gemeinsam von der „afz - allgemeinen fleischer zeitung” und dem Fachmagazin „FleischWirtschaft” erstmals ausgelobt.
„Als Unternehmen der Bauern haben wir schon nachhaltig gehandelt, als es den Begriff noch gar nicht gab”, bedankte sich der Westfleisch-Chef. „Bauern wissen seit jeher, dass sie nichts verbrauchen, sondern in jeder Generation ihren Hof, und die Ressourcen nur gebrauchen dürfen.” An diesem Grundsatz zum nachhaltigen Wirtschaften orientiere sich Westfleisch seit über 80 Jahren.
Westfleisch hat als erstes Unternehmen der Fleischwirtschaft in den vergangenen sechs Jahren seine unabhängig zertifizierte „Qualitätspartnerschaft Westfleisch” aufgebaut. Dass dabei ökonomische, ökologische und soziale Aspekte gleichrangig beachtet werden, ist das Kernelement des nun prämierten „Signals”, das Westfleisch in die Branche sendet.
Seit der Einführung hatte die nachhaltig aufgebaute Partnerschaft in der Fachwelt, bei Handel und auch Verbrauchern viel Aufmerksamkeit gefunden. Mit der Prozesskette vom landwirtschaftlichen Betrieb bis zu Handelspartnern und zum Endverbraucher übernehmen die Landwirte Verantwortung für die von ihnen erzeugten Produkte. Sie sorgen für die Sicherheit und Güte der hoch-wertigen Fleischprodukte und Wurstwaren und führen sie aus der Anonymität. Die Genossenschaft, die zu den traditionsreichsten deutschen Fleischunternehmen zählt, wird von über 3.500 Landwirten in Nordwestdeutschland getragen. Angesichts der gesellschaftlichen Anfragen an die Fleischbranche in jüngerer Zeit hatte sich gezeigt, wie belastbar die aufgebaute Qualitätspartnerschaft mit ihren regelmäßig neutral überprüften Kriterien ist.
Zu den besonderen Erfolgen der Westfleisch-Strategie zählt auch die vor drei Jahren initiierte „Aktion Tierwohl”. Es ist das Pionierprogramm in der deutschen Fleischwirtschaft in Sachen Tierwohl, aber auch zunehmend relevant im internationalen Wettbewerb in Nordeuropa. Denn Tierwohlsein und Tierschutz sind Verbrauchern noch wichtiger als die regionale Herkunft, wie aktuelle Untersuchungen belegen. Inzwischen über 120 Kooperationslandwirte erzeugen exklusiv für das Label weit über eine halbe Million Schweine nach den „Aktion Tierwohl”-Kriterien. Westfleisch bedient damit erfolgreich das Marktsegment zwischen Standard- und Bioware, die Produkte sind aktuell bereits bundesweit in über 1.500 Filialen des Handels gelistet.
Die Anforderungen der „Qualitätspartnerschaft Westfleisch” rangieren deutlich über den gesetzlichen Normen. Am Beispiel des in den vergangenen Jahren deutlich reduzierten Ausstoßes des klimaschädlichen Kohlendioxids CO2 zeigt sich, wie wirksam die Nachhaltigkeitsstrategie von Westfleisch ist. Als Vorreiter der deutschen Fleischbranche hatte die Unternehmensgruppe in den vergangenen Jahren erstmals objektiv geprüfte Emissionsdaten, den sog. „Carbon Footprint”, für die komplette Erzeugungskette für die Fleischsorten Schwein, Rind und Kalb ermittelt.
Die nun nach drei Jahren durchgeführte Revision der Werte für Schweinefleisch hat einen jährlich um drei Prozent verringerten Eintrag an Treibhausgasen in die Erdatmosphäre ergeben – das übersteigt das von der Bundesregierung vorgegebene Reduktionsziel um fast das Doppelte. Diese deutliche Verringerung wurde von Westfleisch erreicht, weil die Aufzuchtquoten bei Ferkeln, die Tageszunahmen und die Futterverwertung in der Schweinehaltung ständig verbessert werden. Aber auch, weil die zahlreichen Biogasanlagen in der Region einen wertvollen Umweltbeitrag leisten.
Für diese deutliche Einsparung hat Westfleisch an vielen Schrauben gedreht: Das weit gereiste Soja im Futter wurde z.T. durch heimischen Raps ersetzt, Weizen gegen Gerste getauscht. Gülle ersetzte Kunstdünger. Und durch neue Technik im Stall wurde weniger Energie verbraucht. Die Zahl der Ferkel pro Sau nahm zu, die Mortalitätsrate neugeborener Ferkel sank und die Futterverwertung verbesserte sich. Die CO2-Bilanz für den kompletten Rotfleisch-Sektor der Westfleisch-Unternehmens-gruppe ist auch in den nunmehr dritten Nachhaltigkeitsbericht nach den Grundsätzen der Global Reporting Initiative (Note: B+) eingegangen.
Durch den Erfolg dieses reflektierten Prozesses der Beeinflussung steht für Westfleisch fest: Der Verbraucher kann – ähnlich wie ein Unternehmen – auch an vielen Schrauben drehen, und durch ein bewussteres Leben und selektives Einkaufen das Klima positiv beeinflussen. Wer Fleisch nicht ausschließlich preisorientiert und in angepassten Mengen kauft, leistet bereits einen großen Beitrag für die bessere Umwelt. Eine Klimabilanz muss stets im Kontext gesehen werden. Schon wer auf eine einzige Flug-Fernreise verzichtet, verbessert seine persönliche Klimabilanz enorm. Ein Verzicht auf Fleisch ist deshalb nicht gleichzeitig schon ein Beitrag für eine bessere Umwelt.
Freuen sich über die Auszeichnung und Anerkennung der „überzeugendsten Nachhaltigkeitsstrategie” durch den „Meat Vision Award 2013” des Deutschen Fachverlages: Dr. Helfried Giesen, Sprecher des Vorstands der Westfleisch-Gruppe (im Bild links), und Jörg Bartel, Leiter des Zentralen Qualitätsmanagements des Unternehmens.
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