[Download PDF, 596 KB] 1. September 2009
Meilenstein im Strukturwandel in der Schweine-Erzeugerregion Nord-West / Regionale Herkunft, Sicherheit und Qualität / Prüfsystem über ein Jahr aufgebaut
Ferkel aus Westfalen bekommen einen eigenen Pass – mit dem über ein Jahr entwickelten „Westfalenpass für Ferkel“. Die ersten Pässe übergab Dirk Niederstucke, Vorstandsvorsitzender der Westfleisch eG und selbst Landwirt, in Heek bei Gronau an zehn Berufskollegen. Hinter dem neuen „Westfalenpass für Ferkel” steht ein Prüfsystem, das mit Tierärzten, Wissenschaftlern und dem Schweinegesundheitsdienst der Landwirtschaftskammer NRW von Westfleisch entwickelt worden ist. Das genossenschaftlich organisierte Unternehmen Westfleisch zählt zu den fünf großen Fleischvermarktern in Europa und ist im Besitz der Landwirte, die in Nordwestdeutschland Fleisch erzeugen.
Niederstucke stellte bei der Verleihung der „Westfalenpässe für Ferkel“ vor rund 60 fachkundigen Landwirten sowie den Westfleisch-Aufsichtsratsmitgliedern die Bedeutung für die Region heraus: „Der heutige Tag darf mit Fug und Recht als ein Meilenstein gesehen werden.“ Denn es geht darum, dem Handel und letztlich
dem Fleischkäufer die regionale Herkunft, Sicherheit und Qualität des wertvollen Lebensmittels Fleisch nachweisbar belegen zu können.
Strukturwandel fordert sichere Herkunft, Hygiene und Einheitlichkeit
Durch den jetzt etablierten „Westfalenpass für Ferkel“ werden künftig größere Ferkelpartien auch aus der nordwestdeutschen Region verfügbar, die dem Mäster in den heute im Wettbewerb entscheidenden Punkten von Herkunftssicherheit, Hygienestatus und Einheitlichkeit genügen. Der Markt fordert von den Kooperationspartnern der Westfleisch zunehmend diese größeren Ferkelpartien, von denen sicher anzunehmen ist, dass sie sich in der Mast gut entwickeln und sich gut mästen lassen.
Hintergrund des „Westfalenpasses für Ferkel“ ist der Strukturwandel in der Region Nord-West, die mit Westfalen und Westniedersachsen das größte zusammenhängende Produktionsgebiet für Schweine in Deutschland ist. Traditionell war die Region auch ein Kerngebiet der deutschen Ferkelerzeugung. Doch die heute gefragten großen Ferkel-Partien liefern zunehmend „dänische und niederländische Anbieter wie auch mitteldeutsche Großanlagenbetreiber“, wie Niederstucke feststellte. Die Nachfrage habe von der „traditionellen hiesigen, auf der Basis von bäuerlichen Familienbetrieben geprägten Ferkelerzeugung bislang nur bedingt gefüllt werden können“, bedauerte der Westfleisch-Vorstandsvorsitzende.
Partnerschaft der hiesigen Erzeuger und Mäster
Westfleisch habe mit dem Westfalenpass für seine Mitglieder die Möglichkeit geschaffen, die Ferkelproduktion in deutschen Kerngebieten zu erhalten und ausländischen Mitbewerbern erfolgreich begegnen zu können. „Hiesige Ferkel sollen erfolgreich und dauerhaft in hiesige Mastanlagen vermittelt werden.“ Die Tiergesundheit werde durch verbindliche Vereinbarungen und intensive Beprobungen in einer Partnerschaft zwischen Ferkelerzeugern und Schweinemäster nachweislich verbessert. „Ich glaube, dass unser WestfalenpassPrinzip einmalig ist“, betonte Niederstucke. Denn in einer Westfleisch-Datenbank werden alle Informationen der Hoftierärzte bis hin zu den Schlachtdaten der Tiere aus den Westfleisch-Schlachtcentern zusammengeführt. Die Daten werden künftig regelmäßig von, für und mit den Erzeugern ausgewertet.
Erste Westfalenpässe für Erzeuger An folgende ausgewählte Erzeugerbetriebe aus der Region, die sich an der einjährigen Pilotphase beteiligt hatten, überreichte der Vorstandsvorsitzende der Westfleisch eG, Dirk Niederstucke, stellvertretend für die weiteren beteiligten Erzeugerbetriebe die ersten zehn „Westfalenpässe für Ferkel“, die künftig regelmäßig erneuert werden müssen:
01. Josef Berning, Emsdetten
02. Heinrich Blommel, Ahaus
03. Jürgen Boland, Rees-Haldern
04. Karl Eppert, Ibbenbüren
05. Wilfried Finke, Hopsten
06. Frese GbR, Hopsten
07. Bernd Hilker, Rahden
08. Dieter Ilskensmeier, Minden
09. Bernhard Janning, Schöppingen
10. Heiner Niehues, Wettringen
Der erste Westfalenpass für Ferkel wird von Dirk Niederstucke,
Westfleisch eG, an Karl Eppert und Frau, Ibbenbüren, übergeben.
Die ersten zehn Westfalenpässe wurden den Ferkelerzeugern überreicht.
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